Full text: Lesebuch für die Unterstufe (Teil 2, [Schülerband])

114 II. Sonntag und Felertag. 
reinlichen Windeln das himmlische RKind, viel schöner 
und holder, als Engel es sind! 
3. Da liegt es, ach Kinder! auf Heu und auf Stroh; 
Maria und Joseph betrachten es froh; die redlichen Hirten 
knien betend davor; hoch oben schwebt jubelnd der 
Engelein Chor. 
4. O beugt wie die Hirten anbetend die Knie, er—- 
hebet die Händlein und betet wie sie! Stimmt freudig, 
ihr Kinder, wer wollt' sich nicht freun? stimmt freudig 
zum Jubel der Engel mit ein! Chr. d. Schmid. 
201. Gebet an den heiligen Ohrist. 
1. Du lieber, heil'ger, frommer Christ, weil heute dein Ge- 
burtstag ist, drum ist auf Erden weit und breit bei allen Kindern 
frohe Zeit. 
2. O segne mich; ieh bin noch klein; o mache mir das 
Herze rein; o bade mir die Seele hell in deinem reinen Himmels- 
quell! 
3. Dab ieh wie Engel Gottes sei in Demut und in Liebe 
treu, dab ieh dein bleibe für und für, du heil'ger Christ, das 
schenke mir! E. M. Arudt. 
202. Der Weihnachtsabend. 
Eines Tages, kurz vor dem Weihnachtsabende, plauderte die kleine 
Karoline mit Minchen. Karolinens Eltern waren reiche Leute, die viel 
Geld, ein schönes Haus und Wagen und Pferde besaßen; Minchens 
Eltern aber waren arm und wohnten in einer kleinen Hütte. 
„Minchen,“ sagte Karoline, „morgen ist Weihnachten, und da bringt 
mir das liebe Christkind viele, viele wunderschöne Sachen, Kleider und 
Hüte und Spielzeug eine ganze Menge. Weißt du denn, was es dir 
bringen wird?“ 
„Ach, mir wird es wohl nichts schenken,“ sagte Minchen traurig. 
„Wenn du und andre Kinder um den Weihnachtsbaum herumtanzen, auf 
dem so viele Lichter brennen, dann muß ich zu Hause in der dunklen 
Stube sitzen und habe nichts, worüber ich mich freuen könnte.“ 
Minchen sah so traurig aus, daß Karoline recht Mitleid mit ihr 
hatte und sich heimlich vornahm, ihr eine Freude zu machen. Denn 
Minchen war immer gut und freundlich und hatte Karoline lieb.
	        
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