Bei Tische. 2
5. Uach der Arbeit schmeckt es gut.
„Die Mittagssuppe ist doch gar zu mager; ich kann sie nicht essen!“
sagte die kleine Gertrud und legte den Löffel weg.
„Nun gut,“ sagte die Mutter; „ich will dir dafür eine bessere
Abendsuppe vorsetzen.“
Nachmittags gingen Vater und Mutter auf das Feld. Sie nahmen
Gertrud mit. Der Vater pflügte, eggte und säte auf einem Felde. Die
Mutter pflanzte auf einem andern Kraut und Rüben. Gertrud mußte
ihr dabei helfen. Als es Abend wurde, gingen alle nach Hause.
Mit Ungeduld erwartete Gertrud die Abendsuppe. Endlich dampfte
sie auf dem Tische. Gertrud kostete sie und sagte: „Das ist freilich eine
andre Suppe, die schmeckt besser!“ Sie aß das volle Schüsselchen
ganz aus.
Die Mutter aber lächelte und sprach: „Es ist dieselbe Suppe, die
du am Mittage stehen ließest. Jetzt schmeckt sie dir aber besser, weil du
den Nachmittag hindurch fleißig gearbeitet hast.“ Chre von Schmnd
Hunger ist der beste Koch. — Salz und Brot macht Wangen rot.
6. Das Brot.
Vater: Schmeckt dir dein Brot, mein Kind?
Kind: Ja, lieber Vater, wie du siehst.
V. Weißt du auch, woher es kommt?
K. Die Mutter hat es mir gegeben.
V. Und woher hat denn die Mutter das Brot genommen?
K. Vom Bäcker; ich habe es selbst geholt.
V. Woraus hat denn der Bäcker das Brot gemacht?
K. Aus Teig; ich habe ihm zugesehen, wie er ihn verarbeitet hat.
B. Hast du den Bäcker gefragt, woraus er den Teig macht?
K. Nein; denn ich habe selbst gesehen, daß er Mehl und Wasser
miteinander vermischte und daraus den Teig machte.
V. Gut, mein Kind, daß du auf dies achtgabst; aber woher be—
kommt der Bäcker das Mehl?
K. Von dem Müller. In der Mühle werden die Getreidekörner
zu Mehl gemahlen.
V. Woher kommt denn das Getreide?
K. Es wächst aus der Erde.
B. Wächst es von selbst aus der Erde, ohne daß der Mensch
etwas dabei tut?
1