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Buraarafen Friedrich VI. _ von Gollern, selbst nicht ohne Einsicht in
bte Schaben oes Reiches und der Kirche erweckte er .Hnffmmftptt htp
er nickt erfüllt bat.
V Fast seine ganze Regierung war burch bte kirchlichen ?'
WmgUMm ausgefüllt. Außerbem hat er 1) bte Hohenzollern j]
in bte Mark Brandenburg gebracht, iribem er Friedrich YJ ||
ppnJnohetuoilertxr Burqara^von Nürnbera zuerst (14111 ^u
seinem Verweser in ber Mark bestellte, 1415 ihm bte Markgras-1U V
f&ft.unb LteKurjvürhe da^lM^5^trua. 2) 1^23 gao er nach"
bem Aussterben der askanischen Kurfürsten von Sachsen-Witteu- '
b er g bieses Kurfürstentum dem Markarafen Friedrich dem Streit-
baren^von Meißm. aus dem.^ause Metttn. Die WMner "HMen"
schon früher auch bie Laubgrasschäft Thüringen an sich gebracht.
Jetzt wuchs vollenbs ihr Besitz unb ber Name Sachsen ging von
ber neuen Erwerbung allmählich auf bie alten Besitzungen Meißen
unb Thüringen über. 3) Sonst verlor Siegmunb immer mehr bas
Interesse an bem Reich. Er Hinberte nicht bie Besieauna des.
D eMH^Ms^uM die $olen.l410u (s. S. 235), nicht baß im
W. bas neuburaunbische Reich, bas schon bas Stammlanb
LuxLMh.urg genommen hatte, auch bie KederlaM. sich aneignete
(S. 236). 4) Sein Hauptanliegen war Böhmen, bas ihn erst
Ji£6, kurz vor seinem Tob aufnahm.
6. Die kirchlichen Zustände und die ResoMsynoden. (a^Sluf Boni-
saz VIII. (S. 211) folgte ber jähe Fall hes Pavsttums. Clemens V.
(seit 1305) ging gar nicht nach Rom, sonbern schlug M9'setnenSitz 1309
in Ajbiänon auf: bas bMlümjche^Exil zeigt bett Papst in völliger
Abhänatakeit von Frankreich. Vou Milipp beut,.. Schönen gedrängt,
mußte (Hemert! A. auf Fem Konzil von Vienne bie Aushebung des
TeMlerorbens. wMgen 1312. ^Seme Nachfolger mußten unerbitt- u
lich LubMg ben Bayern bekämpfen. Der päpstliche Hos war eine/
Stätte unerhörter Uustttlichkeit outb. aftpigkeit unb erfinderischer Aus-^ .
saugung ber Christenheit burch immer neue Inste (Annaten = Gebühr .
für bte Bestätigung eines Bifchofes unb Forberung bes halben Einkom- ' "
mens bes ersten Jahres; „Reservation" ber Besetzung geistlicher Stellen;
Vergebung geistlicher Stellen an solche, welche sie nicht haben konnten).
Enblich würbe Greaor XI burch bas allgemeine Verlangen ber Christen-
heit unb bie Zustänbe Italiens 1377 ^ur Rückke^genötigt Nach seinem
Tobe aber (1378) würbe ber ttalienische Papst Urban VI. von bett
meisten Karbinälen nach wenigen Tagen verlassen uniT ihttt in kle¬
ine SegenpapL entgegengestellt, ber sich sofort nach Avignon
begab.. So entstaub bas Schtsma ober bie Kirchenspaltung. Für Urban 1378.
war Deutschland ber Norben, Englanb; für Clemens Frankreich ttub
Spanien. Dte Christenheit mußte jetzt bie Unersättlichkeit zweier Höse
besrtebtgen. Dabei herrschte grenzenlose Unsittlichkeit. Es fehlte nicht
att Männern, welche bie Notwendigkeit einer Reformation ber Kirche
an Haupt unb Glieberu erkannten, wie ber Parifer KanLer Won
Peter b'Ailly. Enblich verließen bie Kardinäle beider Seiten ihre
Päpste und beriefen 1409 ein Konzil nach Hier würben bie 1409