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im Bache waren, tauchte der Frosch unter und wollte die Maus er—
tränken. Diese sträubte und wehrte sich, so gut sie konnte. Da kam
plötzlich eine Weihe daher, erhaschte die Maus, zog auch den Frosch mit
ihr heraus und fraß sie beide.
76. Der Teich.
Nicht weit von der Mühle ist ein Teich, dessen Wasser so breit ist,
daß man keinen Steg darüber legen, nicht einmal mit einem Steine
darüber werfen kann. In diesem Teich sind Fische, große und kleine,
bräunliche und gräuliche. Die schwimmen hin und her und sind bald
oben auf der Fläche, bald unten auf dem Grunde. Wirft man ihnen
ein Bröckchen Brot ins Wasser, so schwimmt ein ganzer Trupp herbei
und schnappt danach. Anfangs sind es nur kleine Fische, welche sich
sammeln, hernach kommen aber auch größere, zum Beispiel Karpfen,
so breit wie meine Hand, und Hechte, so lang wie mein Arm.
Vor den Hechten fürchten sich die anderen, denn die Hechte sind
Raubfische. Sie haben scharfe Zähne und beißen die kleinen Fische tot
und fressen sie. Und ihr könnt euch auch hüten, daß euch kein Hecht
in die Finger beißt. Der Müller will auch nicht, daß die kleinen Fische
alle gefressen werden, und läßt deshalb nicht viele Hechte in dem Teiche.
Wollt ihr wissen, wie der Müller sie fängt? Ich habe ihm einmal
zugesehen. Er setzte sich ganz ruhig an das Ufer und ließ eine Angel
nit einem Regenwurm in das Wasser hängen. Über eine Weile kam
ein großer Hecht, betrachtete den Wurm und dachte: „Ei, der soll mir
gut schmecken!“ Geschwind fuhr er drauf los, sperrte sein Maul weit
auf und biß hinein. Aber wie war er angeführt! Er hatte sich den
spitzen Haken in den Gaumen gebissen und konnte ihn nicht wieder los—
machen. Er riß gewaltig an der Angelschnur und tobte hin und
her. Als aber der Müller merkte, daß etwas an der Angel zuckte, zog
er sie in die Höhe, und der Herr Hecht mußte daran hängen bleiben,
bis der Müller ihn tot machte. Die Müllerin nahm ihn in die Küche
und sott ihn in heißem Wasser, und abends ließen sie sich den Hecht
gut schmecken.
Curtman.
77. Morgengebet.
Wie fröhlich bin ich aufgewacht, wie hab' ich geschlafen sanft die
Nacht! Hab Dank, im Himmel du Vater mein, daß du hast wollen
bei mir sein! Nun sieh auf mich auch diesen Tag, daß mir kein Leid
geschehen mag!
He—