lU VI.Zrr.^avlVbiszumwestph.Fried. 1520-1648
23. Krieg mit Dänemark.
1624 —1629.
Die Protestanten glaubten jetzt nicht unthä-
tig ihr Schicksal erwarten zu dürfen, so lange
noch einige Kraft und Besonnenheit in ihnen sey.
Zuerst regten sich die Stande des niedersächsischen
Kreises, an besten Gränzen der furchtbare Tilly
mit seinem Heere stand. Da ihre Vorstellungen
um seine Zurückberufung nicht fruchteten, fin¬
gen sie an zu rüsten und erwählten den König
Chi stk an IV von Dänemark, als Herzog von
Holstein, zum Kriegsobersten des Kreises. Er ver¬
sprach eine ansehnliche Hülfe, und auch England
hatte eine solche zugesagt. Christian von Braun¬
schweig und Mansfeld erschienen wieder, und war«
ben Krieger mit englischem Gelbe.
Bisher war der Krieg in Teutschland von ka¬
tholischer Seite fast einzig mit dem Heere der
Lige geführt' worden; bei den größeren Anstalten
der Gegner forderte diese auch vom Kaiser eine
nachdrücklichere Unterstützung. Der Kaiser wünschte
selbst, ein eigenes, ansehnliches Heer in's Feld
zu stellen, damit nicht Alles durch das Haus
Baiern allein geschehe; aber es fehlte an den nö-
thigen Mitteln zu Rüstung. Da erbot sich ein
Mann, welcher als Einzelner, in Mansfelds Sin¬
ne, den Krieg im Großen zu führen gedachte,
diese Verlegenheit durch eigene Kräfte zu lösen.
Albrecht von Wallenstein, eigene-
lich Waldstein, war aus einem edlen, böhmi¬
schen Geschlecht- entsprossen, und i583 zu Prag
von lutherischen Eltern geboren; später war er zur
katholischen Religion übergetreten. Sein feuriger,
rastloser Geist hatte ihn von Kindheit an in vielen
menschlichen Verhältnissen und in den Ländern
Europa's herumgetrieben, und mit Erfahrungen