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Matthias Claudius,
(der wandsbecker Bote), geb. 18. Aug. 1740 zu Reinfeld in Holstein, gest. 21. Jan. 1815 in Hamburg
19. Rheinweinlied.
Bekränzt mit Laub den lieben ists aber nicht; man kann dabei nicht
vollen Becher, singen,
und trinkt ihn fröhlich leer! dabei nicht fröhlich sein.
In ganz Europia, ihr Herren Zecher Imn Er ; ürftei
Erzgebirge dürft ihr auch
ist solch ein Wein nicht mehr. nicht suhen,
Er kommt nicht her aus Hungarn, wenn Wein ihr finden wollt.
noch aus Polen, Das bringt nur Silbererz und Kobalt⸗
noch wo man franzmännsch spricht. kuchen
Da mag Sankt Veit, der Ritter, und etwas Lausegold.
Wein sich holen! Blocksb ist der 1
wir holen ihn da nicht. r shinserenhe
Ihn bringt das Vaterland aus und macht nur Wind wie der.
seiner Fülle; Drum tanzen auch der Kukuk und
wie wär er sonst so gut! sein Küster
wie wär er sonst so edel, wäre auf ihm die Kreuz und Quer.
stille Am Rhein, am Rhein, da wachsen
und doch voll Kraft und Muth! Mn n een
Er wächst nicht überall im deut- gesegnet sei der Rhein!
schen Reiche, Da wachsen sie am Ufer hin, und geben
und viele Berge, hört! uns diesen Labewein.
sind, wie die weiland Kreter, fuule So ninkt ihn denn und laßt uns
Bãuche allewege
und nicht der Stelle werth. uns freun und fröhlich san!
Thüringens Berge, zum Exempel, Und wüßten wir, wo jemand traurig
bringen läge,
Gewächs, sieht aus wie Wein, wir gäben ihm den Wein.
20. Christiana.
Es stand ein Sternlein am Himmel, Und blieb dann lange stehen,
ein Sternlein guter Art; hatt große Freud in mir,
das thät so lieblich scheinen, das Sternlein anzusehen,
so lieblich und so zart. und dankte Gott dafür.
Ich wußte seine Stelle Das Sternlein ist verschwunden;
am Himmel, wo es stand; ich suche hin und her,
trat abends vor die Schwelle wo ich es sonst gefunden,
und suchte, bis ichs fand; und find es nun nicht mehr.