Full text: Poesie und Prosa aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert

146 Wilhelm Ludwig Gleim. 
6. Aus den „Preußischen Kriegsliedern“. 
Siegeslied nach der Schlacht bei Prag, den 6. Mai 1757. 
1. Viktoria! mit uns ist Gott, 8. Du, Heinrich, warest ein 
Der stolze Feind liegt da! Soldat, 
Er liegt, gerecht ist unser Gott, Du fochtest königlich! 
Er liegt, Viktoria! Wir sahen alle, Tat vor Tat, 
2. Zwar unser Vater ist nicht Du junger Löw', auf dich! 
mehr, r 
Jedoch er starb ein Held 9. Der Pommer und der Mär⸗ 
ker stritt 
Und sieht nun unser Siegesheer Mit tem Ehris 
Vom hohen Sternenzelt. it rechtem Christenmut; 
Rot ward sein Schwert, auf 
3. Er ging voran, der edle 
Grels jeden Schritt 
Voll Gott und Vaterlandin Dloß dick Pandurenblut. 
Sein alter Kopf war kaum so 10. Aus sieben Schanzen jagten 
weiß v 
Als tapfer seine Hand. Die Mützen von dem Bär. 
4. Mit jugendlicher Heldenkraft Da, Friedrich, ging dein Gre— 
Ergriff sie eine Fahn', nadier 
Hielt sie empor an ihrem Schaft, Auf Leichen hoch einher; 
Daß wir sie alle sahn, — 
5. And sagte „Kinder, Berg 11. Dacht' in dem mörderischen 
huan Gott Welenln d dich 
AufSchanzen und Geschützl n e 
Wir folgten alle, Mann vor Sah, tief in schwarzem Rauch 
Mann und Dampf, 
; i i iederich 
Geschwinder wie der Blitz. Dich, seinen Frie 
6. Ach, aber unser Vater fiel, 12. And zitterte, ward feuer— 
Die Fahne sank auf ihn. rot 
Ha, welch glorreiches Lebens— Im kriegrischen Gesicht — 
e Er zitterte vor deinem Tod, 
Glückseliger Schwerin! Vor seinem aber nicht — 
7. Dein Friederich hat dich 
beweint, 13. Verachtete die Kugelsaat, 
Indem er uns gebot; Der Stücke Donnerton, 
Wir aber stürzten in den Feind, Stritt wütender, tat Heldentat, 
Zu rächen deinen Tod. Bis deine Feinde flohn.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.