Full text: Dichter der Freiheitskriege

Friedrich Rückert. 
Erste Abteilung. 
Der Mann ist wacker, der, sein Pfund benutzend, 
Zum Dienst des Vaterlands kehrt seine Kräfte; 
Nun denn, mein Geist, geh auch an dein Geschäfte, 
Den Arm mit den dir eignen Waffen putzend. 
Wie kühne Krieger jetzt, mit Glutblick trutzend, 
In Reihn sich stellend, heben ihre Schäfte, 
So stell auch Krieger, zwar nur nachgeäffte, 
Geharnischter Sonette ein paar Dutzend. 
Auf denn, die ihr aus meines Busens Ader 
Aufquellt, wie Riesen aus des Stromes Bette, 
Stellt euch in eure rauschenden Geschwader! 
Schließt eure Glieder zu vereinter Kette 
Und ruft, mithadernd in dem großen Hader, 
Erst: Waffen! Waffen! und dann: Rette! Rette! 
. 
O daß ich stünd' auf einem hohen Turme, 
Weit sichtbar rings in allen deutschen Reichen, 
Mit einer Stimme, Donnern zu vergleichen, 
Zu rufen in dem Sturm mit mehr als Sturme: 
Wie lang' willst du dich winden gleich dem Wurme 
Krumm unter deines Feinds Triumphrads Speichen? 
Hat er die harte Haut noch nicht mit Streichen 
Dir g'nug gerieben, daß dich's endlich wurme? 
Die Berge, wenn sie könnten, würden rufen: 
Wir selber fühlten mit fühllosem Rücken 
Lang g'nug den Druck von eures Feindes Hufen. 
Des Steins Geduld bricht endlich auch in Stücken, 
Den Götter zum Getretensein doch schufen — 
Volk mehr als Stein, wie lang' darf man dich drücken? 
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