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Ehr' sei Gott und Fried' auf Erden!
Klingt es brausend durch die Welt.
Ewig soll gepriesen werden,
Der da thront am Sternenzelt!
Ehre — Friede — Wohlgefallen!
Juͤbelsang wird unser Lallen.
Albert Kamke.
62. Weihnachtsstimmung.
Wie traulich ist's zur Weihnachtszeit,
Wenn morgens schon im warmen Zimmer
Der Lampe gelbliches Geflimmer
Liegt mit dem Tageslicht im Streit,
Indes die Fenster über Nacht
Bewuchert sind mit eis'gen Pflanzen,
Und draußen wirbelnd wogt das Tanzen
Des Flockenheers in weißer Pracht.
Ein harz'ger Waldesduft entquillt
Des Tannenbaumes grünen Zweigen,
Und in die Seele fühl' ich steigen
Mir wieder meiner Kindheit Bild,
Als noch der Eng'lein Lobgesang
Von Bethleh'ms mondbeglänzten Hügeln
Der Wind auf sanftgeschwinden Flügeln
Ans Ohr mir trug mit frommem Klang.
Dann scholl die Klingel — neugiervoll
Sprang rasch der Bub' ins Weihnachtszimmer,
Wo ihm der feierliche Schimmer
Ins überraschte Auge quoll.
Wie hat sich Herz und Sinn erfreut
An all den bunten Liebesspenden!
Daß doch so schnell ein Glück muß enden,
Das nun und nimmer sich erneut!
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