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Roggen⸗ oder Weizenmehl sich sehr gut und vorteilhaft zur Brotbereitung 
eignen, sondern daß auch ein Gem isch aus Kartoffelmehl und Walzmehl 
oder Flocken sich ausgezeichnet mit dem Brotmehl verbacken läßt und ein sehr 
schmackhaftes Brot ergibt. Einige Bäcker ziehen dieses Gem isch sogar vor 
Und wenden 80 5 Brotmehl, 10 5* Kartoffelmehl und 10 * Walzmehl oder 
10 5 Flocen an. Wenn wir nun den Gehalt an verdaulichen Nährstoffen im 
Weizen⸗ und Roggenbrot vergleichen mit dem in einem Brot, in welchem 
außer 80 Teilen Brotmehl noch 105 Kartoffelmehl und 10 Teile Walzmehl 
oder Flocken verbacken sind, so erhält man auf 100 kg Trockenmasse berechnet 
folgende Vergleichszahlen: Verdauliche Nährstoffe 
Trockenmasse Roheiweiß 
Reines Roggenbrot 6,5 72 
Roggenbrot mit 10 Kartoffelmehl und 10 * Walz⸗ 
mehl oder Flocken. 695,9 6.4 
Reines Weizenbrot 953,;3 77 
Weizenbrot mit 10 * Kartoffelmehl und 10 * Walz⸗ 
mehl oder Flocken. 93,7 6,8 
Wir sehen also, daß der Gehalt an Roheiweiß in dem aus gemischtem 
Mehl hergestellten Brote etwas niedriger ist, als in dem reinen Roggen⸗ 
und Weizenbrot, daß sich aber der Gehalt an verdaulicher Trockenmasse 
überhaupt durch Mitverwendung von Kartoffelfabrikaten beim Weizenbrot 
um ho und beim Roggenbrot um Lhio S erhöht. 
Unter Leitung Dr. E. Parow sind Bacversuche angestellt worden, bei 
denen 10, 15 und 20 Stärkemehl Verwendung fanden; es wurde dabei 
Weiß⸗ und Schwarzbrot hergestellt, das in jeder Beziehung reinem Weizen⸗ 
oder Roggenbrot zur Seite gestellt werden kann. Das dort befolgte, höchst 
einfache Rezept ist folgendes: „Die entsprechende Menge Brotmehl und 
Stärkemehl (z. B. 1350 gr Roggenmehl und 150 gr Stãärkemehl oder 
1200 gr Roggenmehl und 300 gr Stärkemehl) werden trocken gemischt und 
mit 11Wasser und etwa 20 bis 25 gr Salz sowie etwa 10 bis 15 ar Hefe oder 
Sauerteig durchgeknetet. Der Teig wird zugedeckt, nach 1 bis 2 Stunden 
geformt, eine halbe Stunde bei 30 bis 35 Grad Celsius (24 bis 28 Grad 
Reaumur) zur Gare stehen gelassen und dann in den Badhofen geschoben, in 
welchem das Brot bei 290 bis 250 Grad Celsius 30 bis 50 Minuten lang ge⸗ 
backen wird.“ Aleinsorge inDeutsche Dorfzeilung“, Berlin. 
103. Die Fütterung in der Kriegszeit. 
Die Angewohnheit vieler Landwirte in den kleinen und mittleren Be⸗ 
trieben, Brotgetreide — Roggen und Weizen — an das Vieh zu verfüttern, 
ist unausrottbar. Im Großbetriebe findet man aus leicht begreiflichen 
Gründen diese Gewohnheit nicht; nur der Bauer glaubt immer noch, sich den 
Luxus der Fütterung von Brotkorn gestatten zu dürfen. Wenn diese Maß— 
regel schon in normalen Zeiten als unzweckmãßig und verwerflich zu be— 
zeichnen ist, so kann sie in der jetzigen Not des Vaterlandes unkdenbare 
B
	        
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