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XI. Die Kirgisen - Gruppe.
Die, Kirgisen oder Kirgis-Kaisacken machen unter
jlch drei verschiedene Völkerstämme oder Horden aus:
die große, die mittlere und die kleine Horde. Die erste
rst noch jetzt ein unabhängiges Volk, welches in unzu¬
gänglichen Gebirgen hauset, und die Songaren und die
Karakalpaken, welche an den See Aral grenzen, zu
Nachbaren hat. Zn Süden und Südosten grenzt ihr
Land an die große und kleine Bucharei. Da sie alle
Pferde haben, so können sie 30000 Reiter stellen; auch
fechten alle Nomaden nur zu Pferde. Die mittlere und
Die Kirgisen sind eine unruhige, wankelmüthige und
räuberische Völkerschaft. Gegen ihre räuberischen Ein¬
fälle, die sie immer noch versuchen, ob sie gleich unter
russischem Schutze stehen, hat die Regierung eine Reihe
kleiner Festungen und Schanzen in der Qrenburg'schen
Statthalterschaft angelegt.
Die Steppen, welche die Kirgisen bewohnen, sind
nicht ohne Abwechselung, und werden von einigen Flüs¬
sen eingefaßt und durchschnitten-, in Westen vom Ural¬
fluß, in Norden und Osten vom Tobol, Zschim und
Zrtisch. Aber auch größere und kleinere Sandwüsten,
die größte in einer Ausdehnung von 15 deutschen Mei¬
len, durchschneiden die Steppen. Hie und da sind kleine
Fichten-und Birkenwaldungen, mit Bären, Luchsen,
Dachsen und Wieseln bevölkert, auch zuweilen von den
kleinere Horde hat sich unter russischen Schuh begeben.