An Ansfrag.
In oberbayrischer Mundart.
Von Karl Stieler.
A Bauer hat drei Buabn im Feld,
sie lassen gar nix hör'n,
jetzt is er halt nach Münka! 'nein
zum Fragen in d' Kasern.
„Wie geht's mein Toni?“ hat er gfragt,
den mag er halt vor allen;
da schaugen's nach und sagen's ihm:
„Der is bei Wörth drin g'fallen.“
„O mein Gott nei'! — und unser hans?“
„Der is mit siebez'g Mann
bei Sedan g'fallen.“ — „Und der Sepp?“
„Der liegt bei Orleans!“
Der Alte sagt koa Wort und geht.
Er hebt sich an am Kasten,
am Stuhl, am Türg'schloß, an der Stieg'n —
er muaß a weni rasten.
Drunt auf der Staffel vor'n haus
da is er niederg'sessen,
er halt sein Hut no in der hand,
er hat auf all's vergessen.
Es gengant wohl viel tausend Leut,
viel hundert Wag'n vorbei.
Der Vader sitzt no allweil dort ...
„Drei Buabn und — alle dreil“
1Münka: München.
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