Full text: Literaturdenkmäler des klassischen Altertums

Aber wohlauf! wenn das Herz dir gebeut, die Männer Achajas 
Jetzt, wenn auch spät, zu hefrein aus der drängenden Trosr Getümmel. 
Später wirst du selbst es bejammern; aber umsonst dann 
Suchst für geschehenes Uebel du Besserung; lieber zuvor jetzt 
Denke und br wie du wendest den schrecklichen Tag der Achäer. 
Ach, mein Freund, wie sehr ermahnte dich Peleus der Vater 
Jenes Tags, da aus Phthia zu Mreus' Sohn er dich sandte: 
Lieber Sohn, es werden dir Kraft Athene und Here 
Geben, wenn's ihnen gefällt; nur bändige du dein erhabnes h 
Stolzes Herz in der Brust; denn freundlicher Sinn ist besser. 
Meide den bösen Zank, den verderblichen, daß dich noch höher 
Ehre das Volk der Argeier, die Jünglinge so wie die Greise 
Also ermahnte der Greis; du vergaßest eß. Aber auch jetzt noch 
Laß dich versöhnen, entsage dem ul. Denn sieh, Agamemnon 60 
Beut dir würdige Gaben, sobald du dich wendest vom Zorne. 
Willst du, so hoͤre mich an, damit ich dir alles erzähle, 
Was dir dort im Gezelt zur Gabe verhieß Agamemnon: 
Wann zum achäischen Argos, dem Segenslande, wir heimziehn, 
Sollst du sein Eidam sein, und er ehrt dich gleich dem Qrestes, 
Der, sein einziger Sohn, aufblüht in freudiger Fülle. 85 
Drei sind ihm der Töchter im wohlgebaueten Hause: 
Deren wähle dir eine, r sothemis, Iphianassa 
Oder Laodike auch, und en die Erkorne 
Heim in des Peleus Haus; er gibt dir selber noch Brautschatz, 
Reichlichen, mehr als je ein Mann seiner Tochter gegeben. 90 
Sieben gibt er dir dort der wohlbevölkerten Städte: 
Enope und nn auch und die grasige Hire, 
Pherä, die heilige Burg, und die grünenden Aun um Antheia, 
Auͤch Aepeid die schön' und Pedasos, fröhlich des Weinbaus. 
Alle sind nah' am Meere, begrenzt von der sandigen Pylos, 95 
Und es bewohnen sie Männer, an usen reich uͤnd an Rindern: 
Welche hoch mit Geschenk, wie einen Gott, dich verehrten 
Und dem Szepter gehorchend dir steuerten reichliche Schatzung. 
Dieses vollendet er dir, sobald du dich wendest vom Zorne. — 
Aber wenn Atreus' Sohn zu sehr dir im Herzen verhaßt ist, 200 
Er und seine Geschenk' o s schau der andern Achäer 
Drängende Not mit Erbarmen im Heer, das wie einen der Götter 
Ehren dich wird; denn wahrlich erhabenen Ruhm dir gewännst du: 
Toöten wirst du den Hektori denn nahe dir wagt' er zu kommen, 
Voll unsinniger Wut: da er wähnt, nicht einer auch gleiche 5 
Ihm in der Danaer Volk, so viel hertrugen die Schiffe.“ 
Ihn antwortete drauf der Held, der schnelle Achilleus: 
„Edler Laertiad', erfindungsreicher Odysseus, 
Offen heraus muß ich dir, ohne Rücksicht, sagen die Antwort, 
So wie im Herzen ich denk' und wie's unfehlbar geschehn wird: 10 
Daß ihr mir vorjammert, von hier und dort mich belagernd. 
Denn mir verhaßt ist jener, so sehr wie des Wdes Pforten, 
Der ein andres im Herzen verbirgt und ein anderes redet. 
Aber ich selbst will sagen, wie mir's am besten erscheinet. 
Weder des Atreus' Sohn Agamemnon soll mich bereden, 
Noch die andern en denn Dank hab' ich niemals geerntet, 
Daß stets unverdrossen mit feindlichen Männern ich kämpfte. 
Gleich ist des Bleibenden Los und des, der mit Eifer gestritten; 
Gleicher Ehre genoß der feig' und der tapfere Krieger. 
Nichts ja frommt es mir uin, daß ich Sorg' und Kummer erduldet, 
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