J. L. Uhland.
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26. Der Graf Garin tät ferne schon
Den Schild des Riesen schwingen.
„Der hat den Schild, des ist die Kron',
Der wird das Kleinod bringen!“
„Den Schild hab' ich, ihr lieben Herrn,
Das Kleinod hätt' ich gar zu gern,
Doch das ist ausgebrochen.“
22. Herr Haimon ritt intrübem Mut, 27. Zuletzt tät man Hherrn Milon
Und mit gesenktem Spieße sehn,
Legt' er das Haupt, besprengt mit Blut, Der nach dem Schlosse lenkte;
Dem Rönig vor die Füße: Er ließ das Rößlein langsam gehn,
„Ich fand den Kopf im wilden Hag, Das Haupt er traurig senkte.
Und fünfzig Schritte weiter lag Roland ritt hinterm Vater her
Des Riesen Rumpf am Boden.“ Und trug ihm seinen starken Speer
Zusamt dem festen Schilde.
23. Bald auch der Erzbischof Turpin
Den Riesenhandschuh brachte,
Die ungefüge Hand noch drin;
Er zog sie aus und lachte:
Das ist ein schön Reliquienstück,
Ich bring' es aus dem Wald zurück,
fand es schon zugehauen.“
24. Der Herzog Naims von Bayer—
land
Ram mit des Riesen Stange: 29. Und als nun diese helle Glut
Schaut an, was ich im Walde fand! Im Schilde Milons brannte,
Ein Waffen, stark und lange. Da rief der König wohlgemut:
Wohl schwitz' ich von dem schweren „Heil Milon von Anglante!
Druck; Der hat den Riesen übermannt,
hei! bayrisch Bier, ein guter Schluck, Ihm abgeschlagen Haupt und Hand
Sollt' mir gar köstlich munden!“ Das Rleinod ihm entrissen.
25. Graf Richard kam zu Fuß daher, 30. Herr Milon hatte sich gewandt,
Hing neben seinem Pferde; Sah staunend all die Helle:
Das trug des Riesen schwere Wehr, „Roland! sag an, du junger Fant!
Den Harnisch samt dem Schwerte: Wer gab dir das, Geselle?“
„Wer suchen will im wilden Tann, „Um Gott, Herr Vater! zürnt mir nicht,
Manch Waffenstück noch finden kann; Daß ich erschlug den groben Wicht,
Ist mir zu viel gewesen.“ Derweil Ihr eben schliefet!“
Das beste Kleinod dieser Welt, das fehlet uns noch immer“, Strophe 2
— den Sinn dieser Worte lehrt am besten die Zeit, in der der Dichter gelebt,
ind das Sehnen dieser Zeit: Deutschland lag in den Fesseln, in die es Na—
»oleon geschlagen; wie mußte eine Natur wie Uhland das empfinden!
Freiheit, Freiheit!“ war aller Herzen Sehnen, Befreiung aus den Fesseln des
Weltenbedrückers.
„Was ist das für ein Schrecken!“ — der Franzosenschrecken war es, der
Schrecken vor dem unüberwindlichen Riesenheere Frankreichs. Ter Herzog von