CL. Uhland. 
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3. Dann sprach Herr Holger aus 9. Da sprach der graue Herr Riol: 
Dänemark: „Ich bin ein alter Degen 
„Ich kann die Harfe schlagen; Und möchte meinen Leichnam wohl 
Was hilft mir das, wenn also stark Dereinst ins Trockne legen.“ 
Die Wind' und Wellen jagen?“ 
10. Es war Herr Gui, ein Ritter fein, 
4. Herr Oliver war auch nicht froh, Der fing wohl an zu singen: 
Er sah auf seine Wehre: „Ich wollt', ich wär' ein Vögelein, 
„Es ist mir um mich selbst nicht so, Wollt' mich zu Liebchen schwingen.“ 
Wie um die Altekläre.“ 
11. Da sprach der edle Graf Garein: 
5. Dam sprach der schlimme „Gott helf' uns aus der Schwere! 
Ganelon, Ich trink' viel lieber den roten Wein 
Er sprach es nur verstohlen): Als Wasser in dem Meere.“ 
„Wär' ich mit guter Art davon 
gedr a ——8 holeat⸗ 12. herr Cambert sprach, ein 
Jüngling frisch: 
6. Erzbischof Turpin seufzte sehr: „Gott woll' uns nicht vergessen! 
„Wir sind die Gottesstreiter; Aß' lieber selbst 'nen guten Sisch, 
Aomm ,liebster Heiland, über das Meer Statt daß mich Fische fressen.“ 
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Und führ' uns gnädig weiter! 13. Da sprach Herr Gottfried 
7. Graf Richard Ohnefurcht hub an: lobesan: 
Ihr Geister aus der Hölle, „Ich lass' mir's halt gefallen; 
Ich hab' euch manchen Dienst getan, Man richtet mir nicht anders an 
Jetzt helft mir von der Stelle!“ Als meinen Brüdern allen.“ 
8. Herr Naimes diesen Ausspruchtat: 
„Schon vielen riet ich heuer; 
Doch süßes Wasser und guter Rat 
Sind oft zu Schiffe teuer.“ 
14. Der Rönig Karl am Steuer saß, 
Der hat kein Wort gesprochen; 
Er lenkt das Schiff mit festem Maß, 
Bis sich der Sturm gebrochen. 
Es wird wohl manch eigenartig Wort gesprochen von Karls Fürsten, 
so daß man schier seine Freude daran haben dürfte; aber besser als alles 
„Reden“ erweist sich in der Not — Karls „Handeln“. Vergleiche auch „Der 
blinde König“ und „Schwäbische Kunde“ von Uhland. Auch hier sind die 
Zelden — der Sohn des Königs und der schwäbische Ritter — in Worten karg. 
Vergleiche auch, was in „Minna von Barnhelm“ der Graf von Bruch⸗ 
sall über den Major von Tellheim äußert: „ So recht, mein Sohn! Ich höre es: 
venn dein Mund nicht plaudern kann, so kann dein Herz doch reden.“ 
Der Schenk von Limburg. 
„Limburg“ — Schloß bei Schwäbisch-Hall in Württemberg, am Kocher. 
Die Besitzer des Schlosses waren „Erbschenken“. Der Erbschenk war der 
Vertreter des Erzschenken. Vergleiche, Der Graf von Habsburg“ von Schiller: 
„Es schenkte der Böhme des perlenden Weins.“ Der König von Böhmen 
war Erzschenk. Bei der Kaiserkrönung reicht der Schenk dem Kaiser den 
Becher dar.
	        
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