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in W Schlacht bei Askülum 279; aber dieser Sieg war durch 279
gewaltige Verluste erkauft, so daß Pyrrhus ausrief: „Noch ein
solcher Sieg und ich bin verloren." Wegen dieser Verluste und
überwältigt durch den Edelmut des Fabricius, der ihm den Ver-
gistungsanschlag seines Arztes entdeckte, gab dann Pyrrhus alle
römischen Gefangenen ohne Lösegeld frei, stellte den Kampf mit den
Römern ein und zog nach Sizilien ab. Doch nach drei Jahren
kehrte er von dort nach Italien zurück, wurde aber von Curius
Dentatus in der Schlacht bei Beneventnm 275 völlig geschlagen, 275
so daß er Italien ans immer verließ. Bald darauf ergab sich
Tarent den Römern, und seinem Falle folgte die Unterwerfung
von ganz Unteritalien.
So erstreckte sich im Jahre 266 v. Chr. die Herrschaft der
Römer über ganz Italien (d. h. Mittel- und Unteritalien).
Fast ein halbes Jahrtausend war von der Gründung Roms bis zur
Eroberung Italiens vergangen./
II. Das Zeitalter der punischen Kriege.
(Vom ersten panischen Kriege bis auf die Gracchen
264—133.)
§ 44.
Der erste panische Krieg 264—241.
1. Karthago. Nachdem die Römer Italien ihrer Herrschaft
unterworfen hatten, strebten sie auch nach dem Besitze der Insel
Sizilien. Ein Teil dieser Insel stand damals unter der Herr-
schast der Karthager, die auch Punier (d. i. Phönizier) hießen,
weil sie von den Phöniziern abstammten. Die phönizische Fürstin
Dido hatte nämlich (um 850 v. Chr.) die Stadt Karthago auf
der Nordküste von Afrika gegründet. Dieselbe war durch ihren
Handel reich geworden und durch Gründung von Kolonieen und
Unterwerfung des afrikanischen Küstenlandes und mehrerer Inseln
des Mittelmeeres zur ersten Seemacht emporgewachsen.
2. Der Krieg. Als die Karthager sich in der sizilischen Stadt
Messäna festzusetzen suchten, wurden die Römer gegen sie zuHilfe
gerufen. So entstand der erste punische Krieg. Um den Kampf
gegen die seemächtigen Karthager mit Erfolg führen zu können,
bauten die Römer (in 60 Tagen) eine Kriegsflotte. Mit dieser
errang der Konsul Duilius vermittelst der Enterbrücken den ersten