Lebensgenuß. EGchwab. Leitner.)
Draußen spielet licht und leise
Mit dem Schnee der Mondenschein;
Fromm beschiclt man sich zur Reise,
Fliegt im hellen Traum herein,
Wirft sich träumend hin auf's Bette;
Und um jede Schlummerstätte
Wogt im Schlafe Tauz und Sang
Noch die ganze Nacht entlang.
Wer, zur Hand die treue Leier,
Dieses kleine Lied erdacht,
Preist zum letzten Mal die Feier
Solcher schönen Winternacht;
Wann die Flocken wieder flüslern,
Wohnt er unter den Philistern;
Fahrt kehrt wieder, Sang und Klang —
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Doch vergessen ist er lang'! unn
Im Frühlinge.
Horch! wie die Vögel singen
In heitrer Frühlingslust!
Laß dich zur Ruhe bringen,
Du wilde, bange Brust!
Siehl! jeder Zweig am Baume
Ist nun ein Hochzeitstrauß;
Du dachtest dir im Traume
Kein schönres Eden aus.
Was denkst bei grünem Wasen:
Da unten ist das Grabl!
Brich lieber aus dem Rasen
Die schönen Blumen ab.
Erfreut dich nur beim Binden
Des Blüthenreifes Glanz,
Dann mag er leck sich winden
Zum dustern Todtenkran;
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