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7. Schlesisches Gebirgsland. 49
iL ^eier größten Talsperre Deutschlands, die ungefähr 10 Km unterhalb Hirschbergs liegt. Die Sperrmauer er-
jiAj. Bei voller Wasserhöhe besitzt der Stausee nahezu qkm Oberfläche und zieht sich über 8 Km talauf-
ti: ^Ueis-Talsperre von Marklissa ein weites Gebiet mit elektrischer Kraft versorgt.
So führen infolge des starken Gefälles der Bergflüsse die Wasseradern in der Ebene
zweimal im Jahre Hochwasser, zur Zeit der Schneeschmelze und um Johanni.
Gegen die Schäden dieser Hochwasser hat man neuerdings Abhilfe durch Tal-
sperren (Bild 34), Flußregulierungen und Wildbachverbanungen geschaffen.
Die Bewohner des deutschen Teiles der schleichen Gebirgslandschaften, § 117.
die sämtlich zur preußischen Provinz Schlesien gehören, sind mittel-
deutscher Abstammung und Sprache, außer im äußersten 30, wo Tschechen
und Mähren eingedrungen sind.
Die seit der Völkerwanderung in ganz Schlesien ansässige slawische Bevölke-
rnng wurde seit dem vierzehnten Jahrhundert durch den steten Zufluß deutscher
Kolonisten allmählich aufgesogen (Ms auf die Lausitzer Wenden). Heute bildet uu-
gefähr der Meridian von Oppeln die Grenzlinie zwischen deutscher und polnischer
Sprache. Die Bewohner sind im W vorwiegend evangelisch, im 0 katholisch.
Der Schlesier zeigt eine Verbindung deutscher und slawischer Art. Er ist
gemütvoll und treu, heiter und gesprächig, höflich und gastfrei, genügsam und
arbeitslustig, aber nicht sehr ausdauernd. Groß ist seine Neigung für Musik
und Dichtung, rührend seine Liebe zur engeren Heimat.
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E. v. Seydlitz'sche Geographie. Sachsen. 4. Teil. 3. Aufl.