Full text: Lieder der Deutschen aus den Zeiten der Freiheitskriege und der Kämpfe um die nationale Einheit

Der Freiheitskrieg bis zum Waffenstillstande von Poischwitz. 47 
41. Letzter Trost. 
Beim Zurückzug der vereinigten Heere über die Elbe. 
Nach der Weise unseres Bundesliedes: Es heult der Sturm, es braust das Meer. Wgl. Ur. 26.) 
Th. Körner. Mai 1813.) 
1. Was zieht ihr die Stirne finster und kraus? 
Was starrt ihr wild in die Nacht hinaus, 
Ihr freien, ihr männlichen Seelen? 
Jetzt heult der Sturm, jetzt braust das Meer, 
Jetzt zittert das Erdreich um uns her; 
Wir woll'n uns die Not nicht verhehlen. 
2. Die hölle braust auf in neuer Glut, 
Umsonst ist geflossen viel edles Blut, 
Noch triumphieren die Bösen. 
Doch nicht an der Rache des himmels verzagt! 
Es hat nicht vergebens blutig getagt: 
Kot muß ja der Morgen sich lösen. 
3. Und galt es früherhin Mut und Kraft, 
Jetzt alle Kräfte zusammengerafft! 
Sonst scheitert das Schiff noch im hafen. 
Erhebe dich, Jugend, der Tiger dräut! 
Bewaffne dich, Landsturm, jetzt kömmt deine Zeit! 
Erwache, du Volk, das geschlafen! 
4. Und die wir hier rüstig zusammenstehn 
Und keck dem Tod in die Uugen sehn, 
Woll'n nicht vom Rechte lassen: 
Die Freiheit retten das Vaterland, 
Oder freudig sterben, das Schwert in der hand, 
Und Rnechtschaft und Wütriche hassen! 
5. Das Leben gilt nichts, wo die Freiheit fällt. 
Was gibt uns die weite, unendliche Welt 
Sür des Vaterlands heiligen Boden? — 
Srei woll'n wir das Vaterland wiedersehn, 
Oder frei zu den glücklichen Vätern gehn! 
Ja! glücklich und frei sind die Toten.
	        
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