Ihm dürfen wir nicht rächend nah'n, „Sieh' da, sieh' da, Timotheus,
Er wandelt frei des Lebens Bahn. Die Kraniche des Ibykus!“ —
Doch wehe, wehe, wer verstohlen Und finster plötzlich wird der Himmel,
Des Mordes schwere That vollbracht! Und über dem Theater hin
Wir heften uns an seine Sohlen, Sieht man in schwärzlichem Gewimmel
Das furchtbare Geschlecht der Nacht. Ein Kranichheer vorüberziehn.
„Und glaubt er sr ent⸗ 3 d barun
2646 ührt jede Brust mit neuem Grame,
Geslugelt nd wir de linn Und wie im Meere Well' auf Well',
Ihm werfend um den flücht'gen Fuß, 3
da a u Boden fallen muß. So üuft t s se
So jagen wir ihn, ohm Ermatten, „Des Ibykus? den wir beweinen?
Den eine Mörderhand erschlug?
Versöhnen kann uns keine Reu',
Ihn fort und sort bis zu den Shalten, Was istss mit dem? nn er
Und geben ihn auch dort nicht frei. Was isl s mit diesem Kinnchmug?
So singend tanzen sie den Reigen,
Und Stille, wie des Todes Schweigen, Und lauter immer wird die Frage,
Liegt überm ganzen Hause schwer, Und ahnend fliegt's mit Blitzesschlage
Als ob die Gottheit nahe wär. Durch alle Herzen: „Gebet acht
Und feierlich, nach alter Sitte, Das ist der Eumeniden Macht
Umwandelnd des Theaters Rund, Der fromme Dichter wird gerochen,
Mit langsam abgemess nem Schritte, Der Mörder bielet selbst sich dar
Verschwinden sie im Hintergrund. Ergreift ihn, der das Wort gesprochen,
in
Nnd zwischen Tug und Wahrheil Und ihn, an den's gerichtet war!
schwebet
Noch zweifelnd jede Brust und bebet Doch dem war kaum das Wort
Und huldiget der furchtbar'n Macht entfahren,
Die richtend im Verborg'nen wacht, Möcht er's im Busen gern bewahren;
Die unerforschlich, unergründet Umsonst! der schreckenbleiche Mund
Des Schicksals dunkeln Knäuel flicht, Macht schnell die Schuldbewußten
Dem tiefen Herzen sich verkündet, kund.
Doch fliehet vor dem Sonnenlicht. Man reißt und he vor den
ichter,
Da hört man auf den höchsten Die Scene wird zum Tribunal,
Stufen Und es gestehn die Bösewichter,
Auf einmal eine Stimme rufen: Getroffen von der Rache Strahl.
8. Die Bürgschaft.
(Damon und Phintias.)
Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich
Möros, den Dolch im Gewande;
Ihn schlugen die Häscher in Bande.
„Was wolltest du mit dem Dolche? sprich!“