Full text: Aus dem Kindheitsland

srärchen und öeschichten 
unser Bauer ging zur Waldwiese. Er brach ein Bukett Blumen ab und 
wollte sie seiner ßgrau mitbringen. Er ging rechts durch den Wald nach 
dem Dorfe zu. Unterwegs traf er den Freund aus dem einen Dorf, der 
gerade zur Kapelle ging, der Bauer sagte: Ich wollte gerade nach Hause 
gehen, aber ich gehe mit dir zur Kapelle. August LO. 
Der Baum. 
Es war einmal ein Mann. Der wohnte in einem alten Haus. 
Einmal saß er in seiner Stube, da kam ein Mann herein und sagte: 
„Ich weiß einen großen Garten. In dem Garten sind schöne Blumen 
und Bäume.“ Da sagte der Mann: „Wir wollen in den Garten gehn 
und die schönen Bäume sehn.“ Als sie in den Garten kamen, kamen 
sie an einem Tannenbaum vorbei, und der Tannenbaum sagte zu dem 
Mann: ‚Breche meine Nadeln ab, sie stechen mich so arg.“ Da sagte 
der Mann: „Ich breche deine Nadeln nicht ab.“ Auguste A. 
Es war einmal eine Rose und eine Tulpe. Die zankten sich 
immer, wer am schönsten wäre. Da kam eine andre Blume. Die sagte 
zu der Rose und zu der Tulpe: „Warum zankt ihr beiden euch immer?“ 
Die Rose sagte: „Die Tulpe sagt immer, sie wär am schönsten.“ Die 
andre Blume sagte: „Die Rose ist die schönste Blume.“ Die Tulpe wurde 
traurig und ging von der Rose fort. Da lief die Rose schnell hinter die 
Tulpe. Und die Rose sagte zu der Tulpe: „Warum bist du so traurig?“ 
Die Tulpe sagte: „Du sagst immer, du wärst am schönsten.“ Die Rose 
sagte: „Wir sind alle beide schön.“ Auguste A. 
Vom Veilchen und der Tulpe. 
Es waren einst zwei Blumen. Die zankten jeden Tag. Es war 
das Veilchen und die Tulpe. Sie lebten in dem Garten. Einstmal fing 
die Tulpe an zu streiten. Da lief das Veilchen zu dem Stiefmütterchen. 
Das sagte zu dem Veilchen: „Mein Kind, wenn dich die bösen Buben 
locken, so folge nicht.“ Da ging das Stiefmütterchen weg und die beiden 
blieben da. Karl T. 
Rose und Veilchen. 
Die Rose sprach: Liebes Veilchen, willst du vielleicht mein Kind 
sein? Da sagte das Veilchen: Dann muß ich auch ein Schürzchen und 
ein Hütchen haben. Da sagte die Rose: Wir wollen eben in Laden 
gehen. Da betete die Rose zu Gott, daß sie einen Laden haben wollte.
	        
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