Morgengebet 
O wunderbares, tiefes Schweigen, 
Wie einsam ist's noch auf der Welt! 
Die Waͤlder nur sich leise neigen, 
Als ging der Herr durchs stille Feld. 
Ich fuͤhl mich recht wie neugeschaffen, 
Wo ist die Sorge nun und Not? 
Was mich noch gestern wollt erschlaffen, 
Ich schaͤm mich des im Morgenrot. 
Die Welt mit ihrem Gram und Gluͤcke 
Will ich, ein Pilger frohbereit, 
Betreten nur wie eine Bruͤcke 
Zu dir, Herr, uͤberm Strom der Zeit. 
Eichendorff 
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