Full text: Illustriertes Realienbuch

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o) Zeige, wie die Drettschaukel auf einem Baumstamm, die Kurbel an der 
Kaffeemühle, die Winde am Brunnen, Zangen und Scheren zweiarmige, Schiebe¬ 
karren, Thürklinken und Kinnbacken einarmige Hebel sind? Warum wird der 
Hebebaum in einen zweiarmigen Hebel verwandelt, wenn ich einen Stein unter¬ 
schiebe und nach unten statt nach oben drucke? Warum fährt sich eine Last auf dem 
Schiebekarren um so leichter, je näher ich sie den Rädern bringe? Wenn ein Mann 
und ein Knabe eine Last an einer Stange tragen, warum wird die Last mehr nach 
dem Manne zu geschoben? Wo sind bei dem Spinnrade und der Mühle (beides 
Maschinen l) die Kraftmaschine, die Arbeitsmaschine und die Zwischenmaschinen, die 
die Bewegung fortleiten? 
13. Dlls Pendel, a) Ich hänge eine Bleikugel an einen Faden, stoße 
sie seitwärts, sehe sie zurückkehren und nach der andern Seite ebenso hoch 
stiegen und diese Schwingungen lange fortsetzen. Nach und nach werden sie 
kürzer, sind aber immer von gleicher Zeitdauer. Je länger 
jedoch der Faden ist, desto weiter greifen die Schwingungen 
aus und desto langsamer sind sie. Bei ckfacher Länge des Fa¬ 
dens schwingt die Kugel 2 mal, bei 9facher 3 mal, bei Illfacher 
4 mal langsamer. 
b) Jeder aufgehängte schwingende Körper heißt Pendel. 
Die Dauer der Schwingungen hängt allein von der Länge 
des Peitdels ab. Die Schiverkraft zieht den Pendelkörper 
nach unten, der Stoß treibt ihn seitwärts. Die kreisförmige 
Pendelbewegung ist die Mittelbeiveglmg zwischen der An¬ 
ziehungskraft der Erde nach unten und der Flieh- oder 
Schwungkraft nach der Seite. Lasse ich den Pendelkörper 
in der Nahe los, so fällt er senkrecht nach unten; lasse ich 
ihn im Schwange los, so flieht er in der Richtung weiter, 
die er beim Loslassen hatte. Die kreisförmigen Bewegungen 
der Himmelskörper sind ebenfalls eine Folge der Schwer- und 
Fliehkraft. Weil beim Pendel die Fliehkraft infolge der 
Reibung endlich von der Anziehungskraft überwunden wird, 
so hält man die Stangenpendel der Uhren (Fig.102) durch 
Rad und Gewicht in fortgehender Bewegung; nur aufziehen 
i02.Sta»ge»pe„dcl. mujj mstn D0U Zeit zu Zeit die Gewichte. 
v) Warum spritzen die Näder eines schnellfahrenden Wagens? Warum fährt 
der Dampfwagen an Krümmungen der Bahn langsamer? Warum gelangt ein Kahn, 
der über den abwärts strömenden Fluß gerudert wird, nicht gerade gegenüber, son¬ 
dern in der Diagonale eines Parallelogramms au das andere Ufer? Warum be¬ 
schreibt ein geworfener Körper eine Bogeulinie? Warum zielt man etwas höher, 
als man treffen will? 
III. Gleichgewicht und Bewegung flüssiger Körper. 
14. Kommunizierende Röhren. a)Jn eine 
Glasröhre, die einen Winkel bildet (Fig.lOll), 
gieße ich Wasser und bemerke, daß es sich tn 
beiden Röhrenarmen stets gleich hoch stellt, 
wie ich die Röhre auch drehe und wende. Fülle 
103» Kommunizierende Röhren. ich eine Gießkanne mit Wasser, so stellt sich 
das Wasser in der engen Ausflußröhre genau so hoch wie im eigentlichen 
Gefäß. Habe ich 2 senkrechte, unten durch eine wagerechte verbundene 
Röhren, eine lang und die andere kurz, und fülle,ich die lange Röhre, 
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