Vorgedichte als Einleitung.
—I
Kennt ihr das Land so wunderschön
In seiner Eichen grünem Kranz?
Das Land, wo auf den sanften Höh'n
Die Traube reift im Sonnenglanz?
Das schöne Land ist uns bekannt,
Fs ist das deutsche Vaterland.
Kennt ihr das Land, vom Truge frei,
Wo noch das Wort des Mannes gilt?
Das gute Land, wo Lieb' und Treu'
Den Schmerz des Erdenlebens stillt?
Das gute Land ist uns bekannt,
Fs ist das deutsche Vaterland.
Kennt ihr das Land, wo Sittlichkeit
Im Kreise froher Menschen wohnt?
Das heil'ge Land, wo unentweiht
Der Glaube an Vergeltung thront?
Das heil'ge Land ist uns bekannt,
Es ist das deutsche Vaterland.
Heil dir, du Land, so hehr und groß,
Vor allen auf dem Erdenrund!
Wie schön gedeiht in deinem Schooß
Der edlen Freiheit schöner Bund!
D'rum wollen wir dir Liebe weih'n
And deines Ruhmes würdig sein!
Wächter.
2. An's Vaterland.
Von des Rheines Strand, wo die Rebe blüht,
Bis zur Weichsel, die gen Norden zieht;
Von der Alpe Land, frei und felsenfest,
Bis zur Möve wildem Felsennest,
Liegt ein schönes Land, s'ist mein Heimatland,
S!ist mein liebes deutsches Vaterland!
Wo die Eiche kühn auf geu Himmel strebt,
Und die Treue tief im Herzen lebt;
Wo der Buche Grün um uns Tempel baut
Und die Lieb' aus jeder Hütte schant:
Ach, dies schöne Land, 8'ist mein Heimatland,
S'ist mein liebes deutsches Vaterland!
Auf, du deutsches Land, wahre deutschen Muth
Deutsche Treu' und deutscher Liebe Glut!
Wehre welschem Tand, Trug und Heuchelschein
Laß sie fern von deinem Hüttchen sein;
Fern von dir, o Land, du mein Heimatland,
Du mein liebes deutsches Vaterland!