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2. Und seine Blicke leuchten, 29. Das ist der Glocken Krone,
Als wären sie verklärt, Die er gegossen hat,
Er hat in ihrem Klange Die Magdalenenglocke
Wohl mehr als Klang gehört. Zu Breslau in der Stadt.
28. Hat auch geneigt den Nacken 30. Die ward zur Sünderglocke
Zum Streich voll Zuversicht; Seit jenem Tag geweiht;
Und was der Tod versprochen, Weiß nicht, ob's anders worden
Das bricht das Leben nicht. In dieser neuen Zeit.
192. Wanderschaft. W. Müller.
Gedichte 1868. L. S. 4)
1. Das Wandern ist des Müllers Lust, 3. Das sehn wir auch den Rädern ab,
Das Wandern! Den Rädern!
Das muß ein schlechter Müller sein, Die gar nicht gerne stille stehn,
Dem niemals fiel das Wandern ein, Die sich mein Tag nicht müde drehn,
Das Wandern! Die Räder!
2. Vom Wasser haben wir's gelernt, 4. Die Steine selbst, so schwer sie sind,
Vom Wasser! Die Steine!
Das hat nicht Rast bei Tag und Nacht, Sie tanzen mit den muntern Reihn
Ist stets auf Wanderschaft bedacht. Und wollen gar noch schneller sein,
Das Wasser! Die Steine!
5. O Wandern, Wandern, meine Lust
O Wandern!
Herr Meister und Frau Meisterin,
Laßt mich in Frieden weiter ziehn
Und wandern!
103. Der Engel des Trostes. Novalis (eigentlich Friedrich
v. Hardenberg),
geb. 1772 zu Wiederstedt bei Mansfeld, studierte das Bergfach, war höherer Bergbeamter an verschiedenen
Orten und starb 1801 in Weißenfels.
(Gedichte. Halle 1869. S. 70)
Wenn in bangen, trüben Stunden Q dann neigt sich Gott herüber,
Unser Herz beinah' verzagf; Seine Liebe kommt uns nah;
Wenn, von Krankheit überwunden, Sehnen wir uns dann hinüber,
Angst in unserm Innern nagt; Steht sein Engel vor uns da,
Wir der Treugeliebten denken, Bringt den Kelch des frischen Lebens,
Wie sie Gram und Kummer drückt, Lispelt Mut und Trost uns zu;
Wolken unsern Blick beschränken, Und wir beten nicht vergebens
Die kein Hoffnungsstrahl durchblickt: Auch für der Geliebten Ruh'.
104. Die grüne Stadt. Ernst Ortlepp,
geb. 1800 in Droißig bei Zeit, leble als Schriftsteller in Leipzig, Droißig, Stuttgart ꝛc. und starb 1864
bei Schulpforta eines unnatürlichen Todes.
(Gedichte. Leipzig 1831. S. 17.)
1. Ich weiß euch eine schöne Stadt, Das Pflaster, das ist sanft und weich
d n m n h Und seine Farb' den Häusern gleich.
ie Häuser, die sind groß und klein, ¶ Es wohnen vi
n viele Leute dort,
Und wer nur will, der darf hinein. Und ar lenen rn oin
2. Die Straßen, die sind freilich keumm, Ganz deutlich sieht man dies daraus,
n dort herum; Daß jeder singt in seinem Haus.
Doch stets gerade fort zu gehn, 5. Di 3
— Die Leute, die sind alle klein,
Wer lindet das tbht allushön Denn es sind lauter Vögelein,
3. Die Den die sind weit und breit Und meine ganze grüne Stadt
Mit bunten Blumen überstreut. Ist. was den Namen ‚Wald“ sonst hat.