Full text: Die Poesie in der Schule

— 4 — 
6. Am Wasser der Katzbach er's auch hat bewährt, 
Da hat er den Franzosen das Schwimmen gelehrt: 
Fahrt wohl, ihr Franzosen, zur Ostsee hinab! 
Und nehmt, Ohnehosen, den Walfisch zum Grab. 
7. Bei Wartburg) an der Elbe, wie fuhr er hindurch! 
Da schirmte die Franzosen nicht Schanze noch Burg, 
Da mußten sie springen wie Hasen übers Feld, 
Hinterdrein ließ erklingen sein Hussa der Held. 
8. Bei Leipzig auf dem Plane, — o herrliche Schlacht! 
Da brach er den Franzosen das Glück und die Macht, 
Da lagen sie sicher nach blutigem Fall, 
Da waͤrd der Herr Blücher ein Feldmarschall. 
9. Drum blaset, ihr Trompeten! Husaren, heraus! 
Du reite, Herr Feldmarschall, wie Winde im Saus! 
Dem Siege entgegen, zum Rhein! übern Rhein! 
Du tapferer Degen, in Frankreich hinein! 
3. Wie oft Gott zu danken sei. A. v. Arnim und Cl. Brentano. 
Ach im v. Arnim, geb. 1781 zu Berlin, lebte, nachdem ex in Göttingen studiert hatte, in Heidelberg, 
dann in Berlin und starb auf seinem Gute Wiepersdorf 1831. 
Des Knaben Wunderhorn. Wiesbaden 1876. II. S. 467.) 
Wieviel Sand in dem Meer, Auf den Wiesen wieviel Klee, 
Wieviel Sterne obenher, Wieviel Stäublein in der Höh, 
Wieviel Tiere in der Welt, In den Flüssen wieviel Fischlein, 
Wieviel Heller unterm Geld, In dem Meere wieviel Müschlein, 
In den Adern wieviel Blut, 5 Wieviel Tropfen in der See, 
In dem Feuer wieviel Glut, Wieviel Flocken in dem Schnee, 
Wieviel Blätter in den Wäldern, Soviel lebendig weit und breit, 
Wieviel Gräslein in den Feldern, So oft und diel sei Gott Dank 
In den Hecken wieviel Dörner, in Ewigkeit. Amen. 
10 Auf dem Acker wieviel Körner, 
4. Deutscher Brauch. Anton Alex. Graf von Auersperg, 
(Anastasius Grün). 
geb. 1806 zu Laibach, lebie meist auf seinen Gütern und auf Reisen. Er starb 1876. 
Der lehzte Ritter 1860. S. 118.) 
1. Zur Gruft sank Kaiser Friedrich. Gott geb ihm sanfte Ruh! 
Max faßt sein gülden Scepter; ei, Sonnenaar, Glück zu! 
Zu Worms nun hielt er Reichstag; auf, Fürstenschar, herbei, 
Zu raten und zu foͤrdern, daß Recht und Licht gedeih! 
2. Einst in dem dumpfen Ratsaal sprang Max empor in Hast, 
Der Staub der Pergamente nahm ihm den Odem fast, 
Die spihen, klugen Reden, die machten toll ihn schier, 
Da rief er seinem Narren: „Freund Kunze, komm mit mir!“ 
3. Den Treu'n liebt er vor allen, wohl einem Gärtner gleich, 
Der jeden Baum mit Liebe pflegt in dem Gartenreich, 
Doch einen sich erkoren, in dessen Schattenhut 
Nach schwüler Tagesmüh' er am liebsten abends ruht. 
4. Es wallten nun die beiden die Straßen ein und aus, 
Dort auf dem großen Marktplat sahn sie ein stattlich Haus; 
Da rief der Kunz: „Mein König, schließt eure Augen schnell, 
Denn lraun, schon las manch einer sich blind an dieser Stell!“ 
5. „Französisch iss! Ihr wißt ja, wie's Frankreichs Söhne treiben, 
Die anders schreiben als sprechen und anders lesen als schreiben 
Und anders sprechen als denken und anders segen als singen, 
Die grok in allem Kleinen und llein in großen Dingen.“ 
Wartenburg, Dorf in der Nähe von Wittenberg.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.