krächzte er. „Wir alle zwingen sie nicht zurück, denn die Menschen sind
unwiderstehlich, wenn sie ihre Dummheit ganz beherrscht. Klügere Leute
als du müssen nachsinnen, wie wir sie mit List zurückführen."
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Über diese List grübelten zwei Wochen lang alle Tiere, aber sie sanden
nichts. Am meisten grübelte die Kröte, denn sie sehnte sich nach dem
Menschenkind und konnte sein Jauchzen und Lachen nicht vergessen.
„Nur bei dem Menschenkind ist etwas auszurichten," sprach sie eines
Abends zur Spitzmaus.
Sie saßen versteckt zwischen den Blättern eines großen verwilderten
Goldlackbusches.
„Das Menschenkind hatte auch die Blumen so gern," brummte von
oben eine Hummel, welche die Blüten umflog.
Der Kröte kam es wie eine Erleuchtung. Sie ries die Hummel her¬
bei, die dann auch gleich kam und sich aus ein Blatt setzte.
„Tu hast auch das Menschenkind gern gehabt?"
,,Ja," brummte die Hummel. „Es hatte nie Angst vor mir wie die
großen, dummen Menschen, es schlug nicht nach mir, es sreute sich, wenn
ich um die Blumen flog und ihm dicht über die goldenen Haare hinsurrte.
Es lies mir nach im Garten, es solgte mir, wie ein ausgelassenes Böck-
lein seiner Mutter."
„So hole es wieder!" riesen Kröte und Spitzmaus.
„Es ist zu weit für mich," entgegnete bedenklich die andere. „Ich
weiß auch nicht, ob ich unterwegs genug Honigblumen finde."
„Die Schwalbe muß dich tragen, sie tut es gewiß/
Die Kröte war voller Eifer für den Plan. Eilig schickte sie die Spitz¬
maus wieder aus Botenwege aus, und sie brachte es richtig fertig, daß
die Schwalbe mit der Hummel zu reisen beschloß.
Es war allen Vögeln spaßig, die beiden am nächsten Morgen ab¬
fliegen zu sehen. Die Hummel kraute sich in die Federn hinter dem Kopfe
der Schwalbe fest ein und brummte dann vergnügt: „Es kann losgehen."
Sofort schoß die Schwalbe davon . . .
Erst nach zwei Tagen kamen sie wieder, denn die Schwalbe hatte oft
Ruhepausen machen müssen, in denen dann die Hummel zu deu Blumen
flog und Honig naschte. Aber sie kamen vergnügt zurück, erzählten viel
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