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Neueste Geschichte.
1863 Friedrich VII von Dänemark, der letzte Erbe des Ge-
sammthauses Oldenburg, stirbt, und da sein Nachfolger,
Christian IX, eine Verfassungsurkunde unterzeichnet, welche
Schleswig gauz mit Dänemark einverleibte, so wur¬
den Holstein und Lauenburg von deutschen Bundesexe-
cutionstrnppen besetzt. Später
1864nehmen Preußen und Oesterreich die Sache in die
Hand, führen auf die Weigerung Dänemarks, die Verfassung
Zurück zu nehmen, mit demselben Krieg und erlangen durch
die Siege bei Eckenförde, bei Missunde, bei Jagel,
Oberselk, Einnahme des Dannewerks, der Düppeler
Schanzen und der Insel Alsen, wie der Seegefechte bei
9i ii g e n, bei Vitov und bei Helgoland, endlich durch die
Occupation Jütlands, daß Schleswig und Holstein
im Wiener Frieden von Dänemark ganz losgetrennt
werden.
1864 Der Papst erläßt ein Rundschreiben, Encyclica und Syllabus.
1865 Ferdinand Maximilian, Erzherzog von Oesterreich, wird
zum Kaiser von Mexico erwählt und tritt die Regierung an.
1865 Streitfrage über die Erbfolge in Schleswig-Holstein.
1865 Der Krieg zwischen dem Norden und Süden der nordameri¬
kanischen Unionsstaaten erreicht durch die Niederwerfung der
Eonföderirten (Süden) sein Ende. Abschaffung der Sclaverei.
— 14. April. Der unionistische Präsident Abraham Lincoln ver¬
liert durch Meuchelmord sein Leben.
— In Mexico wird durch Unterstützung des französischen Kaisers
Louis Napoleon ein Kaiserreich errichtet und der erwählte Kaiser
Maximilian (Erzherzog von Oesterreich) landet dort am 29. Mai.
— Verlegung der Resideuz Victor Emanuels nach Florenz.
— Griechenland wählt an Stelle des 1862 abgedankten
Königs Otto den Prinzen Georg von Dänemark zum
Könige.
— 14. August. Übereinkommen zwischen Preußen und
Oesterreich zu Gastein wegen Schleswig-Holsteins.
20. August. Die beiden oben erwähnten Großmächte Deutsch¬
lands vereinbaren sich zu Salzburg, daß Preußen Schles¬
wig, Oesterreich dagegen Holstein in gesonderte Verwaltung
nehmen sollen, bis die Erbfolge dort definitiv geschlichtet und
entschieden sein werde.
1866 Dennoch aber strebt Oesterreich an, dem Augustenburger die
Regierung der Herzogthümer zuzuwenden.