Full text: Vaterländisches (1, [Schülerband])

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der Wiederherstellung der Burg Hohenzollern sowie der Marien— 
burg, des alten Ordensschlosses in Preußen, widmete er sein leb— 
haftes Interesse. 
Auch der Musik wandte der König seine Teilnahme zu; 
die von ihm als General-Musikdirektoren angestellten Gigcomo 
Meyerbeer (1791 1864) und Felix Mendelssohn-Bartholdy 
(1809 1847) erlangten europäischen Ruf. 
Aber wenn der König die Kunst liebte, so ehrte er doch nicht 
minder die Wissenschaft. Um berühmte Gelehrte zu gewinnen 
oder festzuhalten, überwand er oft genug seine politischen und kirch— 
lichen Abneigungen, und so ist es nicht zum geringsten sein Verdienst, 
daß in Preußen die Wissenschaft so würdig vertreten war wie fast 
nirgends in der Welt. Da lehrten die Brüder Jakob und Wilhelm 
Grimm, welche das innere Wesen der deutschen Vorzeit ihren Hörern 
erschlossen und mit Franz Bopp und August Pott die Gründer 
der vergleichenden Sprachforschung wurden, die Philologen Christian 
August Lobeck, August Böckh, Friedrich Gottlieb Welcker, 
Friedrich Wilhelm Ritschl, der Ägyptolog Karl Richard 
Lepsius, der Infusorienforscher Christian Gottfried Ehren— 
berg, der Begründer der Meteorologie Heinrich Wilhelm Dove, 
der Astronom Johann Franz Encke, der Vater der neueren 
Geographie Karl Ritter, der große Physiker Hermann Ludwig 
Ferdinand Helmholtz, der berühmteste Augenarzt der Welt 
Albrecht von Gräfe, die Historiker Leopold von Ranke, 
Friedrich von Raumer, Johann Gustav Droysen, Theodor 
Mommsen, Wilhelm von Giesebrecht, Max Duncker, Hein— 
rich Leo; da wirkte vor allem Alexander von Humboldt, der 
Nestor der Naturwissenschaften. 
Von bekannteren Dichtern zog der König Ludwig Tieck, 
August Wilhelm von Schlegel, Friedrich Rückert an sich; 
dem alten Ernst Moritz Arndt gab er seine Professur in Bonn 
zurück. Die Stiftung der Friedensklasse des Ordens pour le merite 
war sein Werk, und die neue Auszeichnung wurde Künstlern und 
Gelehrten, deren Verdienst der König gern anerkannte, reichlich 
zuteil. 
Jüngeren Talenten half der König durch freigebige Unter— 
stützungen, ältere schützte seine milde Hand vor Mangel. — Um 
das Jahr 1850 zogen sich nach Berlin eine Menge jüngerer Dichter, 
denn nach den politischen Stürmen war wieder neue Lust und Freude 
am Gesange erwacht. Es sei nur an die Namen Franz Kugler, 
Emanuel Geibel, Graf Moritz von Strachwitz, Wilibald
	        
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