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Durch die Tätigkeit der genannten Institute wurden diese Gefahren
beseitigt und erwuchs der Landwirtschaft des Staates überhaupt
ein beträchtlicher Gewinn, der sich später nach Verpflanzung der
Pfandbriefinstitute auf eine weitere Reihe von Provinzen verviel—
fältigte. — In der Pflege der Forstwirtschaft ist der König auf die
Einführung geregelter Schlageinteilungen und auf Vermehrung der
Waldbestände durch Neupflanzungen bedacht.
Nicht geringere Tätigkeit entwickelte der König auf dem Ge—
biete der Landwirtschaft im engeren Sinne. Er dringt auf bessere
Bearbeitung und vermehrte Ertragsfähigkeit des Bodens und fügt
dem bisher immer noch zu einseitig betriebenen Getreidebau den
Anbau einer Reihe lohnender Feldgewächse hinzu. Der Kultur des
ärmeren Sandbodens erwächst eine bedeutende Förderung durch die
Einführung des Lupinenbaues. Dem in Preußen noch nicht ge⸗
würdigten Kartoffelbau wendet der König, nicht ohne auf zähes Vor⸗
urteil, ja auf Widerstand zu stoßen, so lange andauernde Pflege zu,
bis er ihn eingebürgert sieht. Das englische Wirtschaftsverfahren
in seiner ausgiebigen Benutzung des Bodens durch Fruchtwechsel,
Hackfrucht und Futterkräuterbau, sowie seiner außerordentlichen
Pflege der Viehzucht nimmt die eingehendste Aufmerksamkeit des
Königs in Anspruch; durch eine Reihe wirksamer Veranstaltungen
sucht er es für den einheimischen Landbau nutzbar zu machen. Dem
bisher im Lande noch wenig gebräuchlichen, zum Teil noch unbe—
kannten Kleebau wird allgemeiner Eingang verschafft durch ein—
dringliche Mahnungen und erhebliche Unterstützungen, auch der
Anbau anderer bisher kaum beachteter Futterkräuter findet Förde⸗
rung. Für die Pferdezucht geschieht weniger als durch Friedrich
Wilhelm J.. dagegen erfährt die Rindviehzucht andauernde Pflege,
so namentlich durch massenhafte Vermehrung der Viehbestände auf
dem Wege der Schenkung an den ärmeren Teil der Landbevölkerung,
durch stetes Einwirken auf die Einführung der Stallfütterung und
ähnliche förderliche Maßnahmen. Um die einheimische Schafzucht
zu verbessern, führt der König das spanische Edelschaf ein und ist
mit dem Import vom Jahre 1748 der Erste in Deutschland, welcher
diesen später zu so außerordentlichen Erfolgen führenden Weg be—
schreitet. Nicht weniger ist der König für die Förderung verschiedener
anderer, teilweis untergeordneter Zweige der Viehzucht tätig. — Die
Bienenzucht findet Pflege in ihrer Bedeutung als lohnende Neben
beschäftigung.
Für den Gartenbau und die Baumzucht ist von hervorragender
Bedeutung die von dem Könige geschaffene Einrichtung zahlreicher