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Ohne Unterbrechung reiht sich nunmehr wiederum Stunde an Stunde. 
Endlich gegen vier Uhr nachmittags scheint alle Hoffnung vergeblich, und es 
wird mir zur Gewißheit, daß die Elefanten, die stets in schnurgerader Richtung 
ihren Wechsel verfolgt hatten, die nächstgelegene Wasserstelle aufgesucht haben. 
Wir machen eine kurze Rast. In den Zügen meiner Leute spricht sich 
Enttäuschung und Entmutigung aus. Sie denken der Fleischtöpfe im wasser— 
reichen Lager! Aber einige der Situation angemessene Scherze meinerseits 
verfehlen, wie so oft, ihre Wirkung auf die so genügsamen Natuͤrkinder nicht. 
Wir halten ein kleines „Schauri“ ab mit dem Resultate, der Fährte noch 
einige Stunden zu folgen und dann in der Steppe zu nächtigen. 
Da bemerkte ich zwei seltene kleine Eulen, die meine diesmalige ornitho— 
logische Sammlung noch nicht birgt. Ich kann der Versuchung nicht wieder— 
stehen, sie mittels der mich nie verlassenden Schrotflinte zu erlegen, da ich die 
Hoffnung, die Elefanten zu erreichen, vollkommen aufgegeben habe, das 
ansteigende Terrain aber zudem sehr weit übersichtlich ist. Das zieht mir den 
Tadel meines alten bewährten „Almasi“ zu, der die Eule als »udege baya 
(bösen Vogel) bezeichnet, dessen Erlegung mir Unglück zuziehen werde! 
Und wie sehr wäre diese Prophezeihung — über die ich lächelte — 
beinahe eingetroffen! 
Nach einer halben Stunde nahmen mein Hauptführer und ich gleichzeitig 
einen intensiven Elefantengeruch wahr, und unmittelbar darauf erbückten wir 
in der klaren tropischen Luft etwa zwei Kilometer vor uns in einem hügeligen 
Gelände, das vor uns anstieg, zwei dunkle Klumpen von ruhig verharrenden 
Elefanten. 
Jetzt galt es wiederum schnell entschlossen handeln. 
Das Gros meiner Leute mußte zurückbleiben, während ich mit drei 
meiner bewährtesten Leute und zwei Masai mich den Elefanten näherte. Zu 
meiner allergrößten Bestürzung sprang die sehr schwache Brise jetzt mehrfach 
um. Schon gab ich jede Hoffnung, im Grase niederkauernd, auf, als endlich 
wieder ein gleichmäßiger, wenn auch sehr schwacher Wind von den Elefanten 
zu uns herüberwehte. 
Die Steppe war hier fast kahl, nur mit dürren Akazien bestanden. Es 
gelang mir, mich bis auf zweihundert Schritte kriechend heranzupürschen und 
zunächst einige Fernaufnahmen aus freier Hand zu machen. 
Mit Anspannung aller Willenskraft nur gelang es mir, den Apparat 
so ruhig zu halten, daß, soweit es das nicht sehr günstige Licht gestattete, die 
Aufnahmen gelangen. 
Mein Glas zeigte mir, daß die Herde nach Geschlechtern getrennt, in 
zwei großen Klumpen nebeneinander stand; dicht an ihre Mütter gedrängt, 
nahm ich drei junge Tiere wahr, die sich ebenso ruhig wie die älteren Elefanten 
verhielten. Die einzige Bewegung der Elefanten war ein rhythmisches Hin⸗ 
und Herklappen der gewaltigen Ohren. Die Mehrzahl stand mit dem Kopfe 
auf mich zu, — also mit dem Winde gerichtet, sich so möglichst unterhalb 
des Windes sichernd. Die Ruhe und Unbeweglichkeit der gewaltigen Tier 
massen hatte etwas Unheimliches und Monumenales. 
Eine fernere photographische Aufnahme beim zu erwartenden Flüchtig⸗ 
werden hielt ich der Terrainverhältnisse halber für aussichtsloß und packte 
daher leider meinen wertvollen und in der Wildnis unersetzbaren Apparat 
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