G 134
20. fFreiherr vom Stein in der Verbannung.
mmer noch im fernen Westen
keine Feuer, keine Zeichen,
daß im Vaterland die Besten
sich zum Kampf die Waffen reichen!
Nacht für Nacht von fremden Türmen
muß ich in die heimat spähen,
nach den Bergen, ob in Stürmen
sich die Feuergarben blähen,
Purpurgluten, die die Mannen
auf zum heil'gen Streite rufen,
zur Befreiung vom Tyrannen
und von welschen Rosseshufen.
Und ich schaue, bis der Morgen
zündet seine fahlen KRerzen,
in der Brust die Sehnsuchtssorgen,
sScham und Zorn im deutschen herzen.
2. Glaub' mir, Rorse, deine Ketten
schufst du nicht für Ewigkeiten,
dein Panier in deutschen Städten
flatterte die längsten Zeiten!
Stießest mich von haus und herde,
weil zu ungestüm mein Hassen,
triebst mich von der heimaterde,
hetztest mich durch fremde Gassen.
Wähnst du Fesseln anzulegen
meinem heißen Freiheitswerben,
meintest du, auf fernen Wegen
daß mein hassen könnte sterben?
Nicht frohlocke! Feuerbrände
lassen sich im Fremdland schwellen,
Ssspeere schmieden meine hände,
die dir einst das Haupt zerschellen!
3. Burg im Lahngau, haus der Ahnen,
dich umfangen meine Träume,
deine Zinnen und Altanen
und die altehrwürd'gen Räume!