Full text: [Teil 3, [Schülerband]] (Teil 3, [Schülerband])

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9. „Herr Kaiser, wollt vergeben! 11. Der Graf hat sich erhoben; 
Ihr macht das Herz mir schwer. er schwenkt den Becher klar, 
Laßt mir mein freies Leben er füllt ihn an bis oben, 
und laßt mir meinen Speer! hält ihn dem Kaiser dar. 
Ein Pferd hab' ich schon eigen, Der schlürft mit vollen Zügen 
für Eures sag' ich Dank; den kühlen Trank hinein 
zu Rosse will ich steigen, und zeigt ein solch Vergnügen, 
bin ich mal alt und krank.“ als wär's der beste Wein. 
10. „Mit dir ist nicht zu streiten, 12. Dann faßt der schlaue Zecher 
du bist mir allzu stolz. den Grafen bei der Hand: 
Doch führst du an der Seiten „Du schwenktest mir den Becher 
ein Trinkgefäß von Holz; und fülltest ihn zum Rand, 
nun macht die Jagd mich dürsten, du hieltest mir zum Munde 
drum tu mir das, Gesell, das labende Getränk: 
und gib mir eins zu bürsten du bist von dieser Stunde 
aus diesem Wasserquell.“ des Deutschen Reiches Schenk!“ 
Cudwig Uhland. 
IV. Geschichtliches. 
88. Belsazer. 
1. Die Mitternacht zog näher schon; 
in stummer Rub lag Babylon. 
2. Nur oben in des Königs Schlob, 
da flackert's, da lärmt des Königs Trob. 
3. Dort oben in dem Königssaal 
Belsazer hielt sein Königsmaubl. 
4. Die Knechte saben in schimmernden Reihn 
und leerten die Becher mit funkelndem Wein. 
5. Es klirrten die Becher, es jauchzten die Knecht'; 
so klang es dem störrigen Könige recht. 
6. Des Königs Wangen leuchten Glut; 
im Wein erwuehs ihm kecker Mut. 
Kippenberg, B III 
12
	        
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