Full text: [Teil 2 = (Quinta), [Schülerband]] (Teil 2 = (Quinta), [Schülerband])

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(f. S. 312). Er bot sich zuerst allein den als Bundes¬ 
genosse an und legte nur gezwungen und mit Äoroehalt 1673 im 
frieden von Vossem die Waffen nieder; er trat schon 1674 mit 
dem Reick wieder in den Krieg ein, und seine Schuld war es nicht, 
wenn am Rhein nichts geleistet wurde. Als aber die Schweden 
im Bund mit Frankreich in die Mark einfielen, schlug er sie am 
28. Juni 1675 bei Fehrbellin (seitdem „der große Kurfürst"), 1675. 
mußte aber im Brieden von St. Germain bei Varis 1679 Nor- 
pommern mit Stettin zurückgeben. 4) Empört über die Untreue 
seiner Bundesgenossen, besonders Ostreichs, ftfiloft er sich eiyM 
Jahre eng an Frankreich an und verhindertein der Heit der Reu- 
nionen und des Raubes von Straßburg einen neuen Bund .gegen 
Frankreich, "ja er namentlich betrieb den Wassenstillstand mit Frank¬ 
reich 1684. Mer die zunehmende Bedrückung der französischen 1684. 
Protestanten und die Widerrufung des Ediktes von Nantes 1685 „ 
brachte den entschieden protestantischen Kurfürsten bald von der 
französischen Allianz ab. Er öffnete den französischen Reformierten r> 
durch das Potsdamer Edikt. (1685) sein Lan? (über liTöOO 
folgten). Er näherte sick Tem Kaiser. der ihn 1675 nach dem 
Aussterben des Herzogshauses von 'Liegnitz, durch Einziehung 
der drei schleichen Fürstentümer Lieqnitz^ Briea und Woblau 
geschädigt hatte, verzichtete (1686) gegen Abtretung des kleinen 
Kreises Schwiebus aus sämtliche Ansprüche seines Hauses'in 
s^^? mit Ostreich eine enge Allianz und beteiligte 
sich ^ dem großen Bund gegen Ludwig XIV. 
(b) Wie seine äußere Politik die Größe Brandenburgs begrün- 
dete, so nicht minder die inner? Vierung. 1) Während bis¬ 
her die einzelnen Teile des Stggtes, cLIeve, die Mark uud Preußen 
nur in losem Zusammenhang gestanden hatten und m den einzelnen 
Teilen die Stäube der Macht des Fürsten widerstrebten, brach 
Friedrich.Wilhelm die Macht der Stände, am härtesten in Preußen, 
wo der Schöppenmeifter von Königsberg, Hieronymus Roth, lebens¬ 
länglich gefangen gesetzt und der Oberst' von Kalkstein hingerichtet ~- 
wurde, und vereinigte so das Ganze zu einem kraftvoll regierten^ 
monarchischen Staat 2) Er arbeitete aber auch in jeder Weise an 
seiner Er schuf ein tüchtiges Heer. Er zog in die ver¬ 
ödeten Landesteile Kolonisten und gewährte namentlich auch den 
framösischW^MfuMs gerne eine Zuflucht. Neben Bauern zog er 
besonders Handwerker herein und suchte der verfallenen Industrie 
aufzuhelfen. Dem Verkehr diente eine ryusterhajte Posteinrichtung, 
sowie der von ihm geschaffene Müllroser oder Rriedrich-Wilhelms- 
kanal zwischen Svree und Oder. Ja auch an dem Welthandel 
wollte er seinem Land Anteil verschaffen, wobei er den Hafen 
Stettin schmerzlich vermißte; er schuf eine afrikanische Handels- ^ 
kompagnie, sowie eine Feste Groß-Friedrichsburg an der Küste
	        
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