143. Weddigen.
Der Erdkreis lauscht, Du zwangst dein Boot
Das Weltmeer rauscht, Durch Sieg und Not
Tief unten liegt ein Hafen. In ritterlichem Wagen
Noch ein Hurra... Und warst gefeit.
Nun ruhst du da, In Dunkelheit
Wo die Matrosen schlafen. Hhat dich der Feind erschlagen.
Die Flaggen weh'n, Weh seinem Tun!
Wir alle steh'n Still ruhst du nun,
Und schauen in die Wogen. Doch ewig sind die Großen:
Du großer Mann, Dein Name geht
Wir klagen an, Wie ein Gebet
Die dich hinabgezogen. Und segnet die Matrosen ...
25 Maria Weinand.
144. Otto Weddigen.
Du birgst, o Meer, in deinem Schoße
So mancher Perle matte Pracht,
Und Schätze, unermeßlich große,
Hältst du getaucht in ew'ge Nacht.
Verfallner Marmortempel Hallen
Bedeckt mit Schlamm dein graues Watt,
Und deine blauen Wogen wallen
Um manch' versunk'ne stolze Stadt.
Um deine Felsengründe kleiden
Korallen ihre rote Wehr,
Doch nicht um diese Schätze neiden
Wir dich, geheimnisvolles Meer.
Es spiegelt sich in deinen Gründen
Des Himmels sattes, tiefes Blau,
Und tausend Sonnenkerzen zünden
Die Strahlen an in deinem Grau.
Des Nordlichts rote Garben brechen
Sich an des Eismeers zack'gem Rand,
Und wie von güldnen Feuerbächen
Kegt überstrahlt der weite Strand.
Doch nicht nach deines Lichtes Gluten
Steht schönheitstrunken unser Sinn, —
Du birgst, o See, in deinen Fluten
Für uns noch reicheren Gewinn.
Es schläft, in deinen Schoß gebettet,
Ein Schatz, den mehr als Gold und Gut
Der Liebe Kraft an uns gekettet,
Ein Mann von unserm Fleisch und Blut;
Ein deutscher Held, für den geschlagen
In höherem Takt des Volkes Herz;
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