Full text: Deutschland über alles! (H. 9, [Schülerband])

Deutsche Jugend! ja, am neuen Kriege 
Kraftvoll führ' das deutsche Siegesschwert; 
Wie der Väter wir vom Jahre dreizehn, 
Zeige du dich der von siebzig wert! 
Alfred Truppel. 
—— 
17. Mein Kriegsfreiwilliger. 
Noch einmal die Hand! — Nein, ich halte dich nicht, 
Du lieber, sonniger Junge. 
Ich sah dich, ich fühl' dich, ich spreche ja nicht, 
Ich meistre die bebende Zunge. 
Nun ziehst du dahin, und ich bleibe zurück, 
Muß ohne dich weiterleben; 
Aus den Augen leuchtet dir edelstes Glück, 
Wie du selbst es mir immer gegeben. 
Du opferst dich willig dem Vaterland, 
Du fürchtest den Tod nicht — nicht Wunden. 
In dir ist ein heil'ges Feuer entbrannt, 
Das ich schaudernd hab' mitempfunden. 
Ich hielt dich, als Gott dich mir hatte geschenkt, 
Als wollt' ich dich nimmer lassen, 
HZeut halt ich dich nicht, weil Gott es so lenkt, 
Ich kann es mit Mühe nur fassen. 
So zieh' denn mein Junge, von Siege zu Sieg, 
Wie du hoffest in heißem Verlangen, 
Und kehrst du heim aus dem heiligen Krieg, 
Will mit Stolz ich dich zärtlich umfangen. 
Und kehrst du nicht heim, dann klage ich nicht, 
Dann wart' ich voll Demut im Stillen 
Bis zum eigenen Tod, — bis zum jüngsten Gericht, 
Und füge mich Gottes Willen. 
Wenn aber dann an dem jüngsten Tag 
Der große Weckruf erklungen, 
Dann weiß ich, ist meine ersie Frag', 
Nach meinem geliebten Jungen. Konrad Weigelt. 
Ein Vater nahm mit obigem Gedicht von seinem siebzehnjährigen 
Kriegsfreiwilligen Abschied. 
Schreck, Deutschland über alles
	        
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