Full text: Deutschland über alles! (H. 9, [Schülerband])

Und er gab lustig mir die Späße wieder, 
Kein Wort verriet, wie ernst ums Herz uns war, 
Und nur beim Abschied senkt ich leis hernieder 
Wohl meine Rechte auf sein blondes Zaar! 
Uehr wieder, Heinz! Kehr aus der Ferne wieder, 
Wenn einst im Sieg die deutsche Fahne weht, 
Einst singen wir die deutschen Jubellieder, 
Heut falten wir die Hände zum Gebet. 
Carl Hondinet. 
— 
20. Den Jungen. 
Zwölf Wochen — sie klappten die Bücher zu: 
„Uns braucht der Kaiser. — Habt gute Ruh'!“ 
Vier Wochen — noch seh' ich das weiße Meer 
Von Tüchern wogen die Böschung einher — 
Mit Elternsegen und Hurraschrei'n, 
So ging's in Feindesland hinein. 
Zwei Wochen — erst war es nur dunkele Kunde, 
Bald pflanzt' es sich fort von Mund zu Munde —: 
In Flandern raste die wilde Schlacht, 
Hhat manch jungem Leben ein Ende gemacht! 
Nun werden uns täglich mit schwarzem Rand 
Im Zeitungsblatt die Namen bekannt: 
Sind wie zum Spiel die lieben Jungen 
Mit heißem Kopf in den Tod gesprungen, 
Und sie immer noch vor mir sitzen 
Uber Vokabeln und Formeln schwitzen. 
Und würde ich alt und weisheitsschwer, 
Ich lernte nicht Größres und Höheres mehr, 
Als nun in allen künftigen Tagen 
Von eurer Heldenjugend zu sagen. Ludwig Schirmeyer. 
21. Ich reite ins Feld zu den Jungen. 
Nein, Mutter, das halte der Teufel noch aus! 
Ich kann es nicht länger ertragen. 
Ich sattle den Braunen und reite hinaus, 
Muß draußen im Felde mich schlagen.
	        
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