Sturm. Trojan. 11111
„Ich hab den Acker wohl bestellt,
Auf reine Aussaat streng gehalten;
Nun seh mir eins das Unkraut an!
Das hat der böse Feind getan.“
2. Da kommt sein Knabe hochbeglückt,
Mit bunten Blüten reich beladen;
Im Felde hat er sie gepflückt,
Kornblumen sind es, Mohn und Raden;
Er jauchzt: „Sieh, Vater, nur die Pracht!
Die hat der liebe Gott gemacht.“
Johannes Trojan (geboren 1837).
*156. Der Dornbusch.
Draußen auf dem Rain
Steht einer in Regen und Sonnenschein.
Mit Wind und Wetter spricht er,
Wer ihm was tut, den sticht er,
5Im Mai setzt er mit Fleiße
Sich Röslein auf schneeweiße.
Im Sommer geht er dunkelgrün;
Im Herbste, wenn die Schwalben ziehn,
Und wenn die Blätter fallen,
10 Trägt er Krönlein von Korallen.
Auch hat er viele Gäste,
Die sagen von ihm das Beste;
Essen bei ihm manch gut Gericht,
Zirpen und singen, aber zahlen nicht.
*157. Das Entchen.
Entchen, so geh doch grade!
Es ist ja um dich schade.
Du wackelst hin und wackelst her,
Als ob das Wackeln reizend wär.
Nein, Entchen, nein, das ist nicht recht,
Hast rote Schuh und gehst so schlecht.
Hessel, Lesebuch J. Gedichte. 7. Aufl.