Verschiedenes. 11127
*181. Gute Nacht, mein Kind!
Guten Abend, gute Nacht! Schlupf unter die Deck!
Mit Rosen bedacht, Morgen früh, wenn's Gott will,
Mit Näglein besteckt, Wirst du wieder aufgeweckt.
182. Vogelhochzeit.
Es wollt ein Vogel Hochzeit machen wohl in dem grünen
Walde.
Die Ansel war der Bräutigam, die Drossel war die Braute.
Der Sperber, der Sperber, das war der Hochzeitwerber.
Der Mler, der Adler, das war der Hochzeitlader.
Der Stare, der Stare, der flocht der Braut die Haare.
Die Taube, die Taube, die bracht der Braut die Haube.
Der Seidenschwanz, der Seidenschwanz, der bracht der Braut
den Hochzeitkranz.
Die Lerche, die Lerche, die führt die Braut zur Kerche.
Die Ente, die Ente, das war der Superintendente.
10 Der Sperling, der Sperling, der bracht der Braut den
Fingerring.
Der Stieglitz, der Stieglitz, der bracht der Braut den Hoch—
zeitssitz.
Der Emmerling, der Emmerling, der war des Bräutigams
Kämmerling.
Die Nachtigall, die Nachtigall ließ hören sich mit süßem
Schall.
Die Schnepfe, die Schnepfe setzt auf den Tisch die Näpfe.
15 Der Storch mit seinem langen Schnabel bracht der Braut
das Messer und Gabel.
Die Meise, die Meise, die bracht der Braut die Speise.
Die Finken, die Finken, die brachten der Braut zu trinken.
Der Wiedehopf, der Wiedehopf, der bracht der Braut den
Küchentopf.
Der schwarze Rabe war der Koch, man sieht's an seinen
Kleidern noch.
20 Der Grünspecht, der Grünspecht, das war des Küchenmeisters
Knecht.
Hessel, Lesebuch J. Gedichte. 7. Aufl.
9