Full text: Gedichte und Prosa (Teil 1, [Abteilungen 1 und 2], [Schülerband])

Trojan. 11 157 
dunkel geworden ist, wird die Ungeduld der Kinder sehr groß. 
Endlich ertönt eine Glocke, die Türe der Weihnachtsstube 
öffnet sich, und der Vater oder die Mutter ruft: „Jetzt könnt 
ihr kommen!“ Nun lommen sie alle zusammen in das 
Zimmer. Da bleiben sie zuerst ganz still stehen, so blendet 
der Glanz sie. Auf dem Tisch steht der Tannenbaum, mit 
vielen Kerzen besteckt und behängt mit Apfeln und Nüssen, 
mit Ketten aus buntem Papier und bunten Fähnchen und 
Silberfäden. Am hübschesten sind doch die rotbäckigen Äpfel 
in dem Tannengrün anzusehen. 
Nun getraut sich eines nach dem andern näher an den 
Tisch heran. Da ist für jedes Kind ein Platz bestimmt, auf 
dem seine Geschenke liegen. Schnell hat jedes seinen Platz 
gefunden. Jedes freut sich über das, was ihm beschert ist. 
Wer kann das alles aufzählen, was unter dem Weihnachts⸗ 
baum liegt? Da sind hölzerne Tierchen für die Kleinsten und 
saubere Puppen. Da ist auch der Baukasten, den Franz sich 
wünschte, und der Malkasten, den Fritz so gern haben wollte. 
Herrliche Bilderbücher sind auch da. Die größeren aber finden 
auf ihren Plätzen belehrende Bücher und allerhand nützliche 
Sachen. Auch die Leute haben ihren Tisch, auf dem sie ihren 
Quchen finden und ein hübsches Geschenk dazu. Und auch 
die Armen sind nicht vergessen. Ein und das andere arme 
Kind aus der Nachbarschaft, das zur Bescherung bestellt ist, 
meldet sich. Wenn es sein Naschwerk bekommen hat und seine 
kleinen Geschenke, dann geht es mit glücklichem Gesicht fort. 
Zuerst geht es langsam, bald aber fängt es an zu laufen. 
Es möchte gern recht bald zu Hause sein, um zu zeigen, was 
es bekommen hat. 
Von den Kindern im Hause ist jedes mit seinen Weih⸗ 
nachtsgeschenken beschäftigt. Die Tierchen werden aufgestellt, 
die Puppen werden in ihr Bettchen gelegt, die Trommeln 
werden geschlagen und die Trompeten geblasen. Auch die 
guten Dinge, die zu essen sind, werden eifrig geprüft. 
Da ruft die Mutter, welche sich ans Klavier gesetzt hat, 
die Kinder zu sich. In einer Reihe stellen sie sich auf und 
singen mit ihr das Weihnachtslied:
	        
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