Verschiedenes. [11 189
den weiten blauen Himmel zu sehen, die Wiesen mit den
bunten, süßen Blumen und sich im goldenen Sonnenstrahl
zu wärmen! Etwas ängstlich mag ihr allerdings zu Mute
sein, und die Welt mag ihr gewaltig groß scheinen. Wenn ich
nun fortfliege, denkt sie, wer zeigt mir den Weg wieder heim?
Vorsichtig fliegt sie nur ein kleines Stückchen in die
Höhe, schaut aufmerksam alles an, damit sie ihre Wohnung
und jedes Plätzchen in der Umgebung genau kennen lernt,
dann kehrt sie auf demselben Weg nach dem Bienenhaus
zurück und läßt sich wieder aufs Brettchen nieder, um zu
ruhen. Hierauf fliegt sie wieder, aber doch ein wenig höher als
das erstemal und so immerfort, vielleicht sechs⸗ oder acht⸗
mal. Dann kennt sie ihren Weg ganz genau und fliegt getrost
fort in Wiese und Wald. Was wird das für eine Freude sein,
wenn sie ihren ersten Honig heim bringt, und wie gut wird der
schmecken! Gerade, wie wenn ein Kind zum erstenmal in
der Schule war und wieder nach Haus kommt und etwas
Schönes gelernt hat.
148. Noch einige Sprichwörter.
1. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. — 2. Besser ein
Sperling in der Hand als zehn auf dem Dache. — 3. Darf
doch die Katze den Kaiser ansehen. — 4. Der Horcher an der
Wand hört seine eigne Schand. — 5. Durch Schaden wird
man klug. — 6. Durch wiederholte Streiche fällt auch die
stärkste Eiche. — 7. Ehrlich währt am längsten. — 8. Eile
mit Weile. — 9. Eine Hand wäscht die andere. — 10. Er geht
wie die Katze um den heißen Brei. — IL. Es ist kein Meister
vom Himmel gefallen. — 12. Geduldige Schafe gehen viel in
einen Slall —13. Uleider machen Leute. 14. Mancher
sucht einen Pfennig und verbrennt dabei drei Lichter. — 15.
Maͤn muß das Bäumchen biegen, so lange es jung ist. — 16.
Man soll nicht aus der Schule schwatzen. — 17. Man sucht
keinen hinter dem Ofen, man habe denn selbst dahinter ge—
steckt — 18. Mit dem Hut in der Hand kommt man durchs
ganze Land. — 19. Müßiggang ist aller Laster Anfang. —
20. Not lehrt beten. — 21. Probieren geht über Studieren. —