fullscreen: Der Verlauf des Weltkrieges

— 14 — 
war zugleich die beste Verteidigung Ostpreußens gegen Norden, 
fluch hier gelang die Überraschung. Plötzlich (Ende April) standen 
die Deutschen unter General GttovonSelowbei Schauten, an 
der wichtigen Eisenbahn Libau-Dünaburg, ihre Heiteret (Anfang 
ITTai) vor ITtitau. Die Seestadt £ib au wurde am 8. Mai besetzt. 
Wohl versuchten nun die Russen von Kotvno her die Deutschen im 
Rücken zu fassen. Aber sie wurden in den großen Juli-Gefechten 
bei Schauten und Rossienje zurückgeworfen. Gleichzeitig über¬ 
schritten die Deutschen den Windaufluß, besetzten Tukkum und die 
Stadt Windau und sind seit dem 1. August 1915 in ITCitau. — 
Entsetzliche Greuel wieder verübten die Russen auf ihrem Rückzüge 
aus Kurland gegen die dort ansässigen Deutschen. Ivo deutsche 
Truppen hinkamen, wurden sie von den geängstigten Einwohnern 
als Erlöser empfangen. Die Deutschen in Estland und Livland 
blieben leider noch unter russischer Knute; denn an dem breiten 
Dünafluß machte das deutsche Heer einstweilen hatt. 
9. Der allgemeine Vormarsch der Verbündeten. 
Fall der russischen Festungen. 3n poten hatte sich Feld¬ 
marschall von hindenburg seit Dezember 1914 im allgemeinen 
stillgehalten, um den Durchbruch in Galizien abzuwarten. Nun 
brach auch er los. von Juli 1915 an errang seine Heeresgruppe 
unter den Generalen von Eichhorn, von Gallwitz und von 
Scholz, von Horden her, den Übergang über den Harem. Eine 
andere Heeresgruppe, unter dem Prinzen Leopold von 
Bayern, erzwang von Westen her den Übergang über die 
Weichsel zwischen Warschau und der pilica-ITCündung und drückte 
in Südpolen die Russen gegen die Weichsel, weiter südlich schloß 
sich die Heeresgruppe Mackensens dem allgemeinen Vormarsch an 
(s. 7). hageldicht fielen die deutschen hiebe auf die Russen, bald 
hier, bald da, auf der von der Ostsee in Kurland bis zur rumänischen 
•Grenze reichenden, etwa 1100 km langen Kampflinie. Sechszehn 
starke russische Festungen, darunter 3rvangorod, Warschau, Korvno, 
Howo-Georgiewsk wurden erobert. Richt nach wochenlanger 
Belagerung, wie man das von früheren Kriegen her gewohnt 
war: nein, sie zerbrachen zu Scherben unter den Krupp- und 
Skoda-Riesengranaten, und die zertrümmerten Werke wurden von 
der todesmutigen Infanterie erstürmt (4. Aug. bis 4. Sept. 
1915). Auf dem weiteren Vormarsch nach Osten, Ende August, 
wurde das russische Heer bei Kowel durchbrochen, so daß seine
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.