der Thusnelda (ber Tochter des Römersreundes Segestes), durch
den Sieg im Teutoburger Walde (9 n. Chr.) über den römi-
schen Feldherrn Quiuctilius Varus die Macht ber Römer
gänzlich vernichtete, so baß Augustus schmerzlich ausrief: „Varus,
Varus. gieb mir meine Legionen wieber!" Auch die späteren Züge
des Germanicus bis an die Weser (14—16) waren ohne blei¬
bende Folgen. Arminius aber, der auch den Markomannenfürst
Marbod besiegte, fiel als Opfer des Verrates seiner eigenen
Verwandten.
Unter ber Negierung bes Augustus würbe, von ber Welt
unbeachtet, Jesus Christus, ber Erlöser ber sünbigen Mensch¬
heit, geboren.
Augustus beherrschte ein Reich von ungeheuerer Ausbehnung.
Es erstreckte sich vom atlantischen Ocean bis zum Euphrat in
Asien, von ber Donau irnb bem Rhein bis zur afrikanischen Wüste;
«s umfaßte bas gesamte Gebiet bes Mittelmeeres, ben Süben von
Europa, ben Norben Afrikas unb weite Länberstrecken in Asien;
die Zahl seiner Einwohner betrug ungefähr 120 Millionen. Aber
ber Beherrscher fast ber ganzen bamals bekannten Welt war in
seiner Familie sehr unglücklich. Er starb zu Nola (14 n. Chr.).
Ilamitie des Augustus. Sein Tod. Seine dritte Gemahlin Livra,
die ihm zwei Stiefsöhne, den Tiberius und Drusus zugebracht hatte,'
ward für ihn die Urheberin vieler Leiden. Sein Neffe Marcellus'
den er zum Nachfolger bestimmt, starb früh; ebenso die Söhne (Gajus
nnd Lucius) seiner an Agrippa verheirateten Tochter Julia, die er an
-Kindesstatt annahm; wahrscheinlich fielen alle als Opfer der Livia. Seine
ausschweifende Tochter Julia verbannte er und mußte endlich den Sohn
der Livia, Tiberius, zum Nachfolger bestimmen. — Vor feinem Tode
ließ er sich einen Spiegel bringen, sein Haar ordnen und seine gerunzelten
Wangen glätten; dann fragte er: „Habe ich die Rolle meines Lebens
gut gespielt ?" und setzte auf die Bejahung der Umstehenden hinzu: „Nun
so klatscht in die Hände, denn sie ist geendet!" Das Volk liebte ihn und
sagte: „Augustus hätte entweder nie sterben oder nie geboren werden
sollen." Der Senat ließ ihm Altäre und Tempel errichten und setzte
Priester für den neuen Gott ein.