Stadt Oser o, der Insel gleiches Nahmens gegen-
über, in welcher man eine sehr reiche Kirche mit einem
Bischofe, und mit Schiff- Fahrt, Fischerey und Han-
del beschäftigte Menschen finder,
Auf der südlichsten Spitze der Halbinsel Hister-
r ei ch liegt auf einem Berge und in der Nähe eines
großen, prächtigen Hafens die Stadt P o l a, wo
noch heut zu Tage ein ganzes Amphitheater *), Rui-
nen von zwey römischen Tempeln, von einem Triumph-
bogen u. dgl. als Überbleibsel vormahliger Größe, zu
sehen sind. Der Hauptnahrungszweig der Bewohner
dieser Stadt besteht in Thunfischerey.
“) Amphitheater war ein bey den Römern zu
Kampfspielen der Fechter und wilden Thiere bestimm-
tes Gebäude ohne Dach, und in runder oder ovaler
Form. In seiner Mitte befand sich ein großer mit
Sand bestreuter Platz, auf welchem die Kampfspiele
vorgestellt wurden. Rings herum waren die zur Auf-
bewahrung der Thiere bestimmten Gemächer; über
diesen war die Gallerie, und von dieser an erhoben
sich immer höher und weiter entfernt die Sitze, von
denen die erstern für die Rathsherren und Ritter,
die oberen aber für das gemeine Volk bestimmt wa-
ren. ~ Das Amphitheater zu Pola ist mitten in der
Stadt an einem Berge, vas Äußere von Quaderstei-
uen, das Innere von Holz erbaut.
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