Full text: [Abth. 2, [Schülerband]] (Abth. 2, [Schülerband])

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1526. 
Verderben nicht abwenden konnten, das auf der Mohäcser Ebene über 
Ungarn hereinbrach (29. August). Nach den alten Erbeinigungen wurden 
nun die Habsburger berufen, den Siegeslauf der Türken aufzuhalten. 
Die ungarische Streitmacht betrug bei Mohäcs kaum 28.000 Soldaten mit 
etwa 80 Kanonen. Der Erzbischof von Kalocso, Tomory, der früher Krieger, dann 
Franziskanermönch gewesen war, und Georg Szapolyai, Johann's Bruder, führten 
den Oberbefehl. Schon vor Sonnenaufgang stand das kleine Heer in Schlachtordnung 
und erwartete den Angriff des weit überlegenen Feindes. Dieser erfolgte erst gegen 
3 Uhr nachmittags und in etwa einer Stunde war das Schicksal des ungarischen 
Reiches entschieden. Sieben Bischöfe, 28 Magnaten, 100 Edelleute und 20.000 Streiter 
blieben auf dem Schlachtfelde. Der König, welcher tapfer kämpfend eine Wunde 
erhalten hatte, entrann dem Gemetel, aber auf seiner Flucht gegen Fünfkirchen 
überschlug sich das Pferd, auf dem er den sumpfigen Cselebach überseßgen wollte, und 
begrub ihn im Schlamme. Der Schlesier Cettrit wollte den König hervorziehen 
aber herbeieilende Türken machten den Rettungsversuch unmöglich. Erst nach dem 
Abzuge der Türken konnte daran gedacht werden, den Leichnam des Königs aufzu- 
suchen. Nach langem Durchforschen des Schlachtfeldes ward dieser gefunden und in 
Stuhlweißenburg beigesetzt. 
II. Das Königreich Böhmen. 
§ 62. 
Böhmen nach dem Erlöschen des Hauses der Premysliden 1306-1310. 
Nach der Ermordung Wenzel's UI. (§8 21, 44, 53), des legten Premysliden, 
waren von dem alten, böhmischen Königshause nur noch vier Schwestern des Er- 
mordeten vorhanden. Anna, die älteste, war mit dem Herzoge Heinrich von Kärnten 
verheiratet. König Albrecht I. erklärte nach Wenzel's II.. Tode Böhmen als 
erledigtes Reichslehen und bot alle Mittel auf, dasselbe seinem Sohne Rudolf zu- 
zuwenden. Obwohl eine ansehnliche Adelspartei für Heinrich von Kärnten gewonnen 
war, trat dieser freiwillig zurück und Herzog Rudolf von Österreich (1806-1307) 
gelangte in den Besiß der böhmischen Krone. Um Feine Herrschaft zu befestigen, ver- 
mählte sich Rudolf mit Elisabeth, der Witwe Wenzel's Il. König Rudolf war ein 
Fürst von den vortrefflichsten Eigenschaften, starb aber schon nach einer Herrschaft von 
neun Monaten während der Belagerung von Horaëdiovic an der Kuhr. Bei der 
neuen, überaus stürmischen Königswahl unterlag Herzog Friedrich von Österreich 
(§8 46) gegen Heinrich von Kärnten (1807-1310), den die Majorität des böhmischen 
Volkes als König anerkannte. Heinrich, dessen Verschwendung keine Grenzen hatte, 
war schwach und willenlos und erregte die Unzufriedenheit der böhmischen Großen 
in solchem Grade, dass diese sich an Heinrich VII. (§ 45) wandten, um dessen Sohn 
Johann, ungeachtet seines jugendlichen Alters, zum Könige zu erbitten. Johann 
vermählte sich mit Wenzel's II]. Schwester Elisabeth, zog mit einem Heere nach 
Böhmen und vertrieb Heinrich von Kärnten.
	        
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