Full text: Lehrbuch der Geschichte der Neuzeit

1799 
1804 
1792 - 
1815 
1793 - 
1797 
Das Konsulat. Der erste Koalitionskrieg. Franz II. 
strebte nach einer Verfassungsänderung. Mit dieser im Bunde, setzte 
Napoleon Bonaparte mittels der Bajonette seiner Grenadiere eine 
neue Verfassung durch, derzufolge er als erster Konsul mit zwei 
Mitkonsuln an die Spitze des Staats trat (Triumvirat). Den Kon— 
suln trat ein Senat als Staatsrat an die Seite; die Gesetzgebung 
wurde einem Tribunat von 100 und einem gesetzgebenden Körper 
don 300 Mitgliedern übertragen. 
e) Das Konsnlat (1799 -1804). Bonaparte verfolgte die Jako— 
biner und suchte die Royalisten auf seine Seite zu ziehen. Zur Be— 
festigung der neuen Staatsordnung führte er die katholische Religion 
wieder ein und schloß mit dem Papste ein Konkordat, nach welchem 
er selbst die Bischöfe und Pfarrer ernennen durfte. Er schuf ein 
bürgerliches Gesetzbuch (Code civil, nach der Kaiserkrönung Bona— 
partes Codo Napoleon genannt), das noch heute in Wirksamkeit ist, 
und gründete den Orden der Ehrenlegion, um sich eine Art Adel zu 
verschaffen. 
Wie in Rom aus dem Triunmwvirat die Alleinherrschaft hervorging, 
so war auch in Frankreich das Streben Bonapartes darauf gerichtet, 
sich die Krone Frankreichs aufs Haupt zu setzen. Den Weg dazu 
bahnte ihm sein Kriegsruhm, die Stützen seiner Herrschaft bildeten, 
wie bei Cäsar und Augustus, die Soldaten. 
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D. Die Zeit der Frauzoseukriege (1792 - 1815). 
l. Der exste Roalitionskrieg (17931797). 
a) Frauz' II. Persöulichkeit. Nach dem Tode Leopolds II. gelangte 
sein jugendlicher Sohn Franz I. (Fig. 22) in Deutschland und Öster⸗ 
reich zur Regierung. Zu Florenz geboren, kam er als 16jähriger Jüng— 
ling nach Wien, um an der Seite seines kaiserlichen Oheims Josef II. 
für seinen verantwortungsvollen Beruf vorbereitet zu werden. Nach 
Josefs II. Tode blieb er an der Seite seines Vaters. So brachte er 
für den Thron, den er im Alter von 24 Jahren bestieg, bereits viel— 
seitige Erfahrungen mit. Sonst zeichneten ihn aus: seltene Gewissen— 
haftigkeit, Herzensgüte, die sich mit großer Gerechtigkeitsliebe paarte, 
und starkes Gottvertrauen. Diese Herrschertugenden kamen in den 
schweren Tagen zur Geltung, die über den Kaiser und seine Länder 
hereinbrachen, als Europa durch die langwierigen Kriege heimgesucht 
wurde, die infolge der französischen Revolution entstanden. 
b) sterreich und Preußen im Angriff gegen Frankreich (1792). 
Der Krieg, den Franz II. infolge der französischen Kriegserklärung
	        
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