1798 — 
1799 
1799 — 
1802 
Bonapartes Zug nach Agypten. Der zweite Koalitionskrieg. 
2. Bonaparkes Zug nach Hypten (1798 1799). Der zweike 
Roalitionskrieg (1799 -1802). 
a) Vonapartes Zug uach Ägypten. Die Direktoren in Paris 
suchten den ruhmgekrönten Bonaparte, dessen Ehrgeiz sie fürchteten, 
in ehrenvoller Weise zu entfernen und deshalb betrauten sie ihn auf 
seinen Wunsch mit der Eroberung Ägyptens, das damals von den 
Mameluken unter türkischer Oberhoheit beherrscht wurde. Von Agyp-⸗ 
ten aus hoffte man die Herrschaft im Mittelmeere zu gewinnen und 
die Stellung des noch unbesiegten England in Ostindien zu erschüttern. 
Mit einem Heere von 35.000 Mann und begleitet von zahlreichen 
Künstlern und Gelehrten, fuhr Bonaparte von Toulon aus nach dem 
Osten. Er entging glücklich den Nachstellungen der englischen Flotte, 
nahm Malta den Johannitern weg, landete in Alexandria, das 
im Sturme genommen wurde, und schlug darauf das Heer der Ma— 
meluken in der Nähe der Pyramiden. Während Bonaparte in Kairo 
mit der Einrichtung der Verwaltung des eroberten Lands beschäftigt 
war, durchforschten die Gelehrten und Künstler die Natur, Geschichte 
und Kunst des alten Wunderlands (Entzifferung der Hieroglyphen). 
Da wurde die französische Flotte von der englischen unter Nelson 
bei Abukir vernichtet, auch erklärte die Türkei Frankreich den Krieg; 
nichtsdestoweniger behauptete sich Bonaparte und unternahm sogar 
einen allerdings erfolglosen Zug nach Syrien. Nachrichten, die aus 
Europa gekommen waren, bewogen ihn aber plötzlich, mit nur weni— 
gen Begleitern heimlich nach Frankreich zurückzueilen. Das französische 
Heer wurde von den Engländern schließlich genötigt, ÄAgypten zu 
räumen, und nach Frankreich zurückgeschafft. 
b) Der zweite Koalitiouskrieg. a) Die Ursache desselben, Das 
Direktorium verfuhr gegen die kleineren Nachbarstaaten mit der größten 
Willkür. Im Jahre 1798 wurde Rom von den Franzosen besetzt, der 
Papft gefangengenommen und der Kirchenstaat in die Römische Re— 
publik verwandelt. In demselben Jahre wurde die Schweiz zur ein— 
heitlichen Helvetischen Republik umgestaltet und das Jahr dar— 
auf der König von Neapel nach Sizilien vertrieben und aus dem 
Königreich Neapel die Neapolitanische Republik gebildet. Alle 
diese Republiken erhielten Verfassungen nach französischem Muster und 
wurden zu drückenden Abgaben an Frankreich gezwungen. Infolge 
dieser Übergriffe hatten in Bonapartes Abwesenheit England, Öster— 
reich, Rußland, wo nach dem Tode Katharinas II. (1796) deren 
Sohn Paul J. den Thron bestiegen hatte, und die Türkei die zweite 
Koalition geschlossen. 
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