R eg ens b ur g (4. November 1633), welches für den Schlüssel der mitt-
leren Donaugegenden galt.
Wallenstein hatte den Schweden volle Muße gelassen, in Baiern
sich auszubreiten. Er war im Jahre 1633 in Schlesien gegen die
Sachsen und Schweden gestanden; hiebei ging er sehr lau vor und erst
im Herbste führte er einen kräftigen Schlag bei Steinau auf den
Grafen Thurn, den Haupturhebe: des böhmischen Aufstandes und somit
des ganzen Krieges. Wallenstein nahm die Truppen Thurns gefangen,
ließ aber diesen selbst entwischen (18. Septembec). Nuu kehrte Wallenstein
für einige Zeit zur sonstigen Energie zurück und verbreitete Schrecken
weithin über Brandenburg nnd Sachsen. Endlich aber mußte er auf Be-
fehl des Kaisers nach Baiern hin aufbrechen, um das eben bedrohte Re-
gensburg zu retten. Friedland ging aber mit solcher Saumseligkeit vor,
daß der Platz verloren gehen mußte; gegen die Befehle des Kaisers nahm
er bann seine Winterquartiere in Böhmen.
Wallenstein hatte seit der Schlacht bei Lützen eine sehr zweideutige
Haltung gezeigt; es mehrten sich die Anzeichen, daß er wahrscheinlich mit
den Schweden, jedenfalls aber mit den Sachsen und mit Frankreich sich
in Unterhandlungen eingelassen hatte, die er sorgfältig geheim
hielt. Das Maß seiner Schuld ist troß aller Forschungen bis zum heu-
tigen Tage nicht aufgeklärt; daß er aber zum Mindesten alle Anzeichen
des Verrathes auf sich lud, wenn er vielleicht auch diesen selbst nicht
ganz auszuführen gedachte, ist gewiß. Bei der ungeheuren Macht, welche
dem Generalissimus im Znaimer Vertrage eingeräumt worden war, stand
dermalen die Zukunft des deutschen Reiches und des Habsburgischen
Hauses, ja der Bestand der österreichischen Monarchie selbst auf dem
Spiele. Die kaiserlichen Generale Piccolo mini und Gallas
erhielten deshalb den Auftrag, die Armee von dem eingeleiteten Abfalle
zurückzuhalten. Wirklich ließen sich die meisten Regimenter treu finden ;
Wallenstein, in Pilsen sich nicht mehr sicher fühlend, begab sich in die
Grenzfestung Eg er, wo er den Schweden näher stand. Als diese nun
näher rückten, andererseits keine Mittel sich vorhanden zeigten, um den
offenen Uebertritt Wallensteins auf schwedische Seite zu verhindern, faßten
der kaiserlich gesinnte Oberst Butt l er und der Kommandant von Eger,
Oberst G ord o n, ohne irgend einen Befehl den Entschluß, dem beab-
sichtigten Verrath des Feldherrn nöthigenfalls durch dessen Ermordung
vorzubeugen. In der Nacht des 25. Februar 1634 wurden zuerst die
vertrauten Freunde und Anstifter des Generalissimus (Terzky, ZÜo, Kinsty