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Bartolomeo Diaz die Südspitze des
schwarzen Kontinents (Kap der Stürme), so daß
nun Hoffnung ‚vorhanden war; Indien zu er-
reichen (1486).
‚Die Erfolge der Portugiesen riefen Ver ung
suche der Spanier wach, auf dem Wege nach Amerikas
Westen Indien zu erreichen. Die Idee von der (1402)
Kugelgestalt der Erde wurde von den Huma-
nisten (Toscanelli, Nikolaus Cusanus, Regiomon-
tanus) auf Grund der Schriften der Griechen
‚Eratosthenes) verfochten und verbreitet. Von ihr
völlig überzeugt war auch der genuesische
Webersochn Christoph Columbus, ein
kühner Mann, der schon mehrere größere Fahrten
(Island) unternommen hatte und seine Dienste
schließlich Spanien antrug. Seine Idee wurde ge-
Drüft und fand neben vielen Gegnern auch An-
länger unter den gelehrten Mönchen. Über die
Länge des Weges befand sich jedoch Columbus
in einem argen Irrtum.
„Nach der Eroberung Granadas durch die
Spanier gab ihm Isabella von Kastilien
die erforderlichen Mittel und er unternahm im
Sommer 1492 die Fahrt nach Westen in das
unbekannte und gefürchtete Meer. Nach langer
Fahrt fand man endlich Land (Quanahani-San
Salvador), als gerade die Matrosen ihren Führer
zur Heimkehr zwingen wollten. Auf der Weiter-
fahrt entdeckte ‚Columbus die großen Inseln
Kuba und Haiti und glaubte damit die Ost-
küste Asiens erreicht zu haben, weshalb er das
Neue Land Westindien nannte.
Der glänzend gefeierte Entdecker hatte auf
späteren Fahrten noch weitere größere Erfolge,
mußte aber den Undank der Welt an sich er-
fahren und starb in tiefster Erbitterung im
Glauben, als erster den Weg nach Indien ge-