Il. Die Franken unter den Merowingert1
und ihre Zeit (—751) *)
A, Die Merowinger und Arnulfinger-
Pippiniden,
En Die Franken hatten an der Völkerwande
° rung nur sehr wenig Anteil genommen und sich
von ihrer Heimat nördlich vom Unterrhein nu!
wenig entfernt. Im 3. und 4. Jahrhundert be
mächtigten sie sich der Gebiete an beiden Seitel
dieses Stromes. Von ihnen bewohnte die Grupp«
der Salier (vom Flusse Sala-Yissel) das Küsten
jand. und die der Ripuarier die Kölnerbucht
und das angrenzende Gebirgsgebiet. Die Maas
bildete die Grenze Zwischen beiden. Sie unter“
standen Königen, unter denen das Geschlecht
der Merowinger aus dem Stamme der Si
gambrer den Vorrang innehatte.
Aus diesem Geschlechte stammte auch
rn Chlodwig, welcher der Begründer des
fränkischen Reiches wurde. Er besaß an-
fänglich nur eine geringe Macht, erweiterte sie
aber durch sein tatkräftiges und rücksichtsloses
Vorgehen. Im Jahre 486 besiegte er den römi
*) Quellen: Gregor v. Tours (+ 594): Zehn Bücher
fränkischer Geschichte (—591). — Gesta regum Francorun)
ein Auszug aus dem erstern Werk. -— Alle merowingischerp
Geschichtsschreiber sind in den Mon, Germ. vereinigt. — Acta
Sanctorum der Bollandisten. — Leges Barbarorum. — Isidor
v. Sevilla: Geschichte der Westgoten und Chronik nach
sechs Weltaltern (nachgeahmt und bis 726 fortgeführt von
Beda Venerabilis‘.